Secude leidet an Spezialistenmangel

29. Januar 2008

     

Der Luzerner Software- und ERM-Spezialist Secude leidet am Mangel an qualifizierten SAP-IT-Sicherheits-Experten. Ziel war es, 2007 das Luzerner Entwicklungsteam von 4 auf 17 Entwickler auszubauen. "Das ist nicht gelungen", sagt Secude-CEO Heiner Kromer (Bild). "Der hohe Grad der Spezialisierung und das anspruchsvolle Thema ERM (Enterprise-Risk-Management) im SAP-Umfeld bedingen sehr erfahrene Berater und Software-Ingenieure, der Markt für solche Experten ist in der Schweiz total ausgetrocknet." Der Versuch den R&D-Bereich auszubauen, scheiterte, es kam zu Entlassungen und die Aufgaben wurden nach Deutschland und Asien verlegt.

Anfang 2007 ging zudem Secude Global Consulting, eine auf SAP-Sicherheitsfragen spezialisierte, global operierende Beratungsfirma, an den Start. Auch hier waren die Ambitionen gross: So wollte man mit 30 Experten starten, im dritten Quartal sollte die Firma 100 Berater zählen. Innerhalb eines Jahres ist es gerade einmal gelungen, hierzulande 12 neue Leute einzustellen. Nun will Kromer bis Ende 2008 das Team auf 30 Mitarbeiter aufstocken. Aber auch hier wird der Secude-Boss Probleme haben, das Soll erfüllen zu können. Er sucht zwar intensiv nach 20 Beratern, doch: "Bei unserem technisch hohen Niveau können wir kein Mittelmass einstellen."

Weltweit beschäftigt die Beratungs-Sparte unterdessen 51 Experten, bis Dezember 2008 sollen es 110 sein. "Das ist nicht einfach, auch am Weltmarkt wachsen Top-SAP-ERM-Berater nicht auf den Bäumen." Kromer erhofft sich durch weltweite Expansion mehr Skalier¬barkeit und Flexibilität. Vor allem der Ausbau in Indien und China soll dies ermöglichen.


Bei all den Schwierigkeiten drängt sich die Frage auf, wie Kromer die Dienstleistungsqualität in der Schweiz gewährleisten respektive Neukunden gewinnen will. "Wenn ein Markt knapp an Leuten ist, müssen wir, um die Beratung stemmen zu können, die Leute eben weltweit hin- und herschieben, wie wir das jetzt schon tun", wiegelt er ab. Aufgaben, die man besser und kostengünstiger in anderen Ländern erfüllen könne, werde man auslagern. "Sollten wir die Experten für die Schweiz nicht finden, wird unser Wachstum langsamer sein oder wir importieren die Experten aus unseren ausländischen Filialen." Auf jeden Fall werde man die Kundenbasis hierzulande voll unterstützen und ausbauen, verspricht Kromer.

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