Siemens-Boss Kleinfeld räumt das Feld

26. April 2007

     

Die Schmiergeldaffäre bei Siemens kostet nach dem Rücktritt von Aufsichtsratchef Heinrich von Pierer auch dem Konzernchef Klaus Kleinfeld (Bild)den Kopf, obwohl ihm bisher in der Angelegenheit nichts zur Last gelegt wurde. Gestern Abend teilte Siemens mit, dass er als Vorstandschef für die Erneuerung seines Mandats im Oktober nicht zur Verfügung stehe.

Kleinfeld teilte in einer Mitteilung an die Siemens-Mitarbeiter mit, er erachte die Unklarheit über die Führung sowie über seine Person für belastend und untragbar für das Unternehmen und habe sich daher entschlossen, für die Verlängerung seines Vertrages nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Das Aufsichtsratspräsidium habe hingegen die Vorstellung geäussert, er möchte die Entscheidung über seine Zukunft vertagen.


Einige Beobachter äusserten sich dahingehend, dass Kleinfeld trotz der hervorragenden Resultate der Druck auf den Konzernchef immer grösser geworden sei. Insbesondere die US-Börsenaufsicht soll Druck auf Siemens ausgeübt haben und Kleinfelds Kopf gefordert haben. Das Resultat des Bauernopfers ist allerdings zweifelhaft: Die Börse reagierte enttäuscht, die Siemens-Aktie sank gestern an der Wallstreet um fünf Prozent im Wert. (mh)


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