Xerox reduziert Disti-Zahl massiv (Update)

26. Januar 2006

     

Der Kopierer- und Drucker-Hersteller Xerox hat ein neues Distributions-Modell für seine Office-Produkte vorgestellt, das die Zahl der Distributoren massiv reduziert und gleichzeitig die Anzahl der Händlerkunden vervielfachen soll. Hinter dem klingenden Namen "Smarter Distribution Model" verbirgt sich in erster Line die Straffung der ersten Distributionsstufe in Europa von 49 nationalen Distributoren auf drei regionale Hauptdistributoren.

In Zukunft werden in Westeuropa Ingram Micro und Tech Data die Produkte von Xerox vertreiben, während für die nordischen Länder Scribona zuständig ist (16 der bisherigen 49 Distis von Office-Systemen sind örtliche Niederlassungen von Ingram, Tech Data und Scribona). Der Wechsel zum neuen Modell soll bis Ende Jahr vollzogen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt wird Actebis noch die Xerox-Produkte im Angebot führen.


Von dem neuen Modell verspricht sich Xerox höhere Wirtschaftlichkeit. Die drei Distributoren werden die Geräte in - wie es heisst - "wirtschaftlichen Losgrössen" selbst bei Xerox abholen. Xerox reduziert also einerseits seine eigene Lagerhaltungskosten sowie das Risiko von Überproduktion von einzelnen Produktfamilien und verringert andererseits die Kosten der Transporte.

Gleichzeitig erhofft sich der Hersteller, sein Netz an Wiederverkäufern (Zitat) "signifikant zu erweitern, um neue Märkte zu erschliessen und die Produkte noch stärker für Reseller von IT-Systemen zu öffnen". Händler können für alle Geräte Verträge anbieten, mittels derer feste Kosten pro Seite verrechnet werden. Mittels Tech Data, Ingram und Scribona soll ein Netz von 30'000 Händler in Europa angesprochen werden. Heute hat Xerox in der Region rund 8000 Reseller.

Für die drei Grossen ist das neue Modell natürlich interessant, denn sie gelangen nicht nur an neue Produkte, sondern auch an viele neue Kunden - die heutigen Xerox-Konzessionäre. Wie die Xerox-Konzessionäre die neuen Spielregeln aufnehmen, wird sich zeigen. Bisher konnten die regionalen Vertretungen direkt bei Xerox einkaufen und haben auch Lager für Xerox-Produkte geführt.

Die von uns kontaktieren Konzessionäre waren jedenfalls nicht in Kenntnis von der neuen Strategie und gehen davon aus, weiterhin direkt bei Xerox einkaufen zu können. Bei Xerox selbst war weder auf Schweizer noch auf europäischer Ebene jemand für eine Stellungnahme erreichbar. Vielleicht sind die Presseleute ja heute damit beschäftigt, das am EMEA-Hauptsitz in London das richtige "Wording" für die neue Strategie zu büffeln. (mh)


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