Orbit/Comdex: Ist die Presse schuld?

25. September 2002

     

Gleich dreimal wurde der Schreibende gestern an der Orbit/Comdex mit dem Vorwurf empfangen, "die Medien" hätten die Orbit in den Abgrund gerissen. Dass der Veranstalter, die Messe Schweiz AG, mit den Berichten im Vorfeld nicht glücklich ist, ist verständlich. Doch auch zwei Aussteller kritisierten die Berichterstattung als zu negativ.

Doch ein Augenschein vor Ort bewies eindrücklich, dass die Zeit der konventionellen IT-Messen vorbei ist. Keine überfüllten Strassenbahnen, selbst der früher übliche "Orbit-Stau" auf der Autobahn in Richtung Kleinbasel blieb aus.


In den Messehallen dann auffallend viel Platz und auffallend viele Lückenbüsser vom Aschenbecher bis zu diversen ausgestellten Autos. "Die brauchen halt schön viel Platz", so ein Aussteller, der seinen Stand mit einem Ferrari schmückt. Das früher übliche Gedränge bei attraktiven Ausstellern blieb aus.

Neben der Kritik an der Presse war aber auch viel Kritik an der Messe seitens der Aussteller zu hören. Tenor: Die Messe Schweiz sollte sich dringendst daran gewöhnen, dass Aussteller ein knappes Gut sind. Sie wollen mit viel Kulanz und Services umworben sein.

Wohin die Reise geht, zeigten zwei Beispiele. Der Microsoft-Stand war gut besucht, denn Microsoft bot mehr als nur Verkaufs-Shows, sondern eben auch Schnell-Kurse in MS-Technologien. Und der traditionelle Apéro unseres "Marktbegleiters" IDG ("Computerworld") führte zum üblichen Gedränge vor dem Bier- und Champagner-Ausschank. Neben vielen PR-Leuten trafen wir auch einige Schwergewichte der Branche. Bevorzugte Partyfrage: "Warum gibt es dieses Jahr wieder richtigen Champagner?" Sagten wir's doch: Die Partys sind das Wichtigste. (hc)




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