100’000 KMUs in Europa leben vom Internet


Artikel erschienen in IT Reseller 2000/07

   

Das Marktforschungsunternehmen IDC hat eine Studie durchgeführt aus der hervorgeht, dass gut 100’000 kleine und mittlere Unternehmen in Europa ihre Geschäfte über das Internet abwickeln. IDC nennt diese Firmen «Fasttracker». Für sie ist das Internet das Hauptmedium bei ihren Geschäftsabläufen. Über ihre Webseiten stellen sie Informationen bereit, führen Transaktionen durch und wickeln den Verkauf ab. Die «Fastracker»-Unternehmen sind durch ihre Online-Geschäfte in hohem Masse auf Computer-Netzwerke angewiesen und bauen ihre Internet-Infrastruktur stetig weiter aus.
Für die Analyse wurden 2500 mittelständische, europäische Unternehmen mit 20 bis 249 Mitabeitern befragt. Die Studie belegt, dass KMUs durchaus über die Werkzeuge und den inneren Antrieb verfügen, um die Internet-Ökonomie in Europa voranzutreiben. Dass immer mehr Kunden das World Wide Web als Vertriebskanal schätzen und im Internet-Shops mit preisaggressiven Angeboten aufwarten, verbessert die Aussichten gegenüber der Konkurrenz. Laut IDC konnten «Fastracker» dank der Internet-Technologie ihre Margen innerhalb eines Jahres von fünf bis 20 auf 20 zu 40 Prozent steigern.

Wer sind die «Fastracker»?

Dazu gehören neben mittelgrossen Unternehmen in den Bereichen Finanzwesen, Steuerberatung und Produktion überraschenderweise auch kleine Familienunternehmen, von denen eine wachsende Zahl bereits im WWW präsent ist. Die Studie unterscheidet zwischen engagierten Betreibern, die Informationen und Leistungen über ihre Websites anbieten, sensibilisierten Unternehmen, welche die Notwendigkeit der Online-Präsenz erkannt haben, und Nachzüglern, die nur unklare oder keine Internetpläne haben.
Zu den Branchen, die bereits Geld über das Internet erwirtschaften, zählen in Europa vor allem Einzelhändler (30 Prozent), Banken (27 Prozent) und Versicherungen (20 Prozent). IDC erwartet, dass die Einzelhandels- und Versicherungs-Unternehmen kurzfristig die grössten Sprünge bei der Internet-Nutzung vornehmen werden. Am wenigsten verbreitet ist der Web-Zugang unter kleinen Produktionsunternehmen.

Weitere Erkenntnisse


- Insgesamt haben 60 Prozent aller Unternehmen in Europa einen Zugang zum Internet.
- In mehr als der Hälfte der europäischen Unternehmen mit 20 bis 249 Mitarbeitern sind weniger als 30 Prozent der Computer ans Internet angeschlossen.
- KMUs haben ihre Webseiten später als Grossunternehmen aufgebaut. Erst 29 Prozent der kleinen und 38 Prozent der mittleren Unternehmen verfügen über Homepages, gegenüber 54 Prozent der Grossunternehmen.
- Der zunehmende Wettbewerbsdruck ist ein entscheidender Faktor für den Ausbau der Computerausstattung bei europäischen KMUs.


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