Starke Marken unter koreanischem Dach

Die deutsche Miro hat turbulente Zeiten hinter sich. Mit den Marken Miro und Radius will man im Highend und Midrange-Bereich Marktanteile holen.

Artikel erschienen in IT Reseller 2000/06

   

Die Miro Computer AG galt einmal als der Hoffnungsträger der deutschen Computerindustrie. Man stellte Bildschirme, Grafikkarten, Software und Videokarten her. Doch die Gründer verrannten sich. Die Grafikkarten wurden immer funktionsreicher und komplexer, und man konnte die Investitionen nicht mehr amortisieren.
Miro wurde 1997 Stück für Stück verkauft. Die Videokarten gingen an Pinnacle, die Bildschirme wurden in eine neue Firma, die Miro Displays GmbH in Neu-Isenburg eingebracht. Diese ist eine Tochter der koreanischen KDS, die 1998 auch die Marke Radius übernahm. Die Leitung der Miro Displays GmbH hat Mitgründer Michael Kühn inne. Auffallend ist, dass für die Vertriebs- und Marketingleitung mit Florian Schwarzer und Susanne Crefeld zwei ehemalige Sony-Leute zu Miro gestossen sind.

Radius für die Macs, Miro für PCs

Nicht ungeschickt wird seitdem der Markt mit den beiden Brands Miro und Radius aufgeteilt. Radius soll sich im Highend-Bereich der Monitore für CAD, Grafik (Mac-Markt) und Bildbearbeitung (PC-Markt) etablieren. Miro ist die Marke für den Midrange- bis Highend-Bereich im Consumer- und Profi-Bereich.
Die Gruppe verkaufte letztes Jahr in der Schweiz CA. 12’000 Monitore, davon nach Stückzahlen ca. 60% im Mac-Markt. Der Anteil der TFT-Monitore betrug in den letzten acht Monaten 99 etwa 15%. Für dieses Jahr hat sich der Schweizer Geschäftsführer Oliver May seine Ziele hoch gesteckt. Er will insgesamt ca. 22’000 Stück verkaufen, davon etwa 60 bis 70% in der Windows-Welt. Gewinne erzielt man vor allem im Highend-Bereich. May: «Die 17-Zöller brauchen wir, um wahrgenommen zu werden. Wir wollen im Retail präsent sein und unsere Visibiltät steigern.»

Gut etabliert im Mac-Markt

Mit den beiden Marken Miro und Radius braucht sich May für das Branding im Mac-Markt keine grossen Sorgen zu machen. Beide Marken sind im Prepress- und CAD-Bereich bestens etabliert. Mit einem Payback-Programm für Reseller will May seine Präsenz auch im PC-Fachhandel verstärken. Wer bis Mitte April ein oder zwei Demo-Geräte für sich bestellt, hat Anrecht auf eine Rückzahlung von 120 Franken.
Auch die Produktepalette von Miro sollte sich demnächst zu einer richtigen Familie auswachsen. Da gab es im letzten Quartal 99 Probleme, weil gewisse der neuen, flachen FD-Trinitron-Röhren von Sony nicht lieferbar waren. Ende April kommen zwei neue 17-Zöller mit 85 und 95KHz, etwa im Mai wird dann ein «kurzer» 19-Zöller für CA. 700 Franken lieferbar. (hc)

Wer ist KDS?


Die koreanische KDS (Korea Data Systems) ist spezialisiert in der Herstellung von Monitoren und Komponenten. Vor allem in den USA werden heute 1,0 Mia. Dollar erwirtschaftet. KDS produziert Monitore, kauft


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