Köpferollen bei Fujitsu Siemens


Artikel erschienen in IT Reseller 2000/06

   

Die bisherhigen Co-Direktoren von Fujitsu Siemens Computers, Winfried Hoffmann und Robert Hoog, stellen zum Beginn des neuen Fiskaljahres ab dem 1. April ihre Chefsessel dem bisherigen Vice-Chairman Tetsuo Urano zur Verfügung.
Wie FSC-Unternehmensprecher Dr. Herbert Schweikl erklärte, werden Hoffmann und Hoog nicht in der Firma verbleiben. Die beiden Shareholder, Fujitsu und Siemens, hätten deutlich gemacht, dass sie mit einem neuen Mann an der Spitze die weitere Entwicklung vorantreiben wollen. Urano sei allerdings nur Übergangs-Präsident, bis eine starke internationale Führungsperson gefunden sei. «Sie können sich auch vorstellen, dass es aus politischen Gründen schlecht ist, nach einer Zusammenfügung von zwei Unternehmen den CEO von der einen oder anderen Seite zu nehmen. Der neue CEO wird extern gesucht», so Schweikel gegenüber IT Reseller.
Insiderquellen zufolge sollen die schwachen Zahlen für das zweite Quartal für den überstürzten Abgang von Hoffmann und Hoog verantwortlich sein. Schweikel widerspricht: Man sei in Europa jetzt klar die Nummer 2 und «im Plan, die Nummer 1 zu werden.»

Vorwürfe wegen Vetternwirtschaft

Ein Sprecher der Gewerkschaft IG-Metall hat dem charismatischen Hoffmann gar Vetternwirtschaft vorgeworfen, berichtet «Information Week». Entscheidungen von Hoffmann hätten dem Werk in Augsburg immer mehr das Wasser abgegraben — unter anderem sei er gegen den geplanten Aufbau einer Mobilrechner-Fabrik in Augsburg gewesen. Der Konzern nimmt erwartungsgemäss zu den Vorwürfen keine Stellung.
Klar hingegen ist, dass in Sömmerda künftig die Comsumer-PCs, in Augsburg die professionellen PCS, Workstations und Server gefertigt werden. Notebooks sollen in Zukunft nur noch in Japan hergestellt werden und das Werk Kilo / Finnland wird Ende März geschlossen. So werden in Augsburg die Overhead-Bereiche von PCs, Server und Notebooks zusammengefasst sowie ein Redesign der Produktion und Logistik vorgenommen. Betroffen sind 300 bis 400 Mitarbeiter; Entlassungen seien keine vorgesehen. Für den Ausbau der Werke Augsburg und Sömmerda sollen insgesamt ca. 50 Millionen Euro investiert werden. Das Werk Sömmerda soll dieses Jahr 1,7 Millionen Consumer-PCs ausspucken; 1999 waren es 1,15 Millionen. (mh)


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