Sicherheit aus der Steckdose
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Sicherheit aus der Steckdose

Swisscom eröffnet das erste Security Operation Center und baut seine Rolle als Outsourcing-Partner für Sicherheitsservices aus.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2010/01

     

Mit Investitionen von mehreren Millionen Franken und 12 neuen Mitarbeitern wertet Swisscom seine bisher kaum wahrgenommenen Security Services auf und bringt sich als Full-Outsourcer für Sicherheitsdienste neu ins Gespräch. Schweizer Firmen, die international tätig sind, werden künftig im soeben eröffneten Se­curity Operation Center (SOC) im katastrophensicheren Rechenzentrum in Zürich-Binz betreut. Laut Urs Schaeppi, Chef der Geschäftskundensparte von Swisscom, bietet «das neue SOC die Basis für den in Zukunft stark wachsenden Markt für Sicherheitsdienstleis­tungen, die bisher zu wenig als Kompetenz der Swisscom wahrgenommen wurden».
Im Zürcher Sicherheitszentrum stehen den insgesamt rund 50 Mitarbeitern – davon 25 im SOC selbst – 350 m2 zur Verfügung, viermal mehr als bisher. Schon der Zutritt zeigt, worum es geht: Es gibt ein vierstufiges physisches Sicherheitskonzept samt Fingerprintscanner. Strom- und Klimaanlagen sowie die Datenverbindungen sind mehrfach ausgelegt, um höchste Verfügbarkeit sicherzustellen.

Begründete Ambitionen

Im Dreischichtbetrieb werden die derzeit 40 Kunden mit ihren etwa 500 Devices rund um die Uhr von 25 Mitarbeitern technisch unterstützt. Sie alarmieren die Kunden bei einem Angriff und leiten die Abwehrmassnahmen ein. Hinzu kommen Mitarbeiter in der Beratung und der Projektintegration. «Mit neuen Kunden», so Schaeppi optimistisch bei der Eröffnung, «wollen wir in Binz bald weitere 20 Security-Spezialisten anstellen.» Diese Ambitionen speisen sich aus den gewachsenen Sicherheitsansprüchen der Unternehmen, die sich einem «exponentiell wachsenden Bedrohungspoten­tial» gegenüber sehen, wie Schaeppi erläuterte. «Derzeit verdoppeln sich die Angriffe alle drei Monate.» Quasi im Sekundentakt kämen neue Programme für kriminelle Attacken hinzu.
Allein können Unternehmen die heute nötigen Sicherheitsansprüche nur mit grossem Aufwand erfüllen, weil die Technik immer komplexer würde, die Spezialisten teurer und die Anforderungen an Räume, Prozesse und Zertifizierungen nebenher kaum mehr zu erfüllen seien. Schaeppi: «Hier können wir, vom Consulting bis hin zur Projektintegration, das gesamte Portfolio anbieten und liefern die Security aus der Steckdose.» Dass im SOC kostenreduzierende Ska­len­effekte umgesetzt werden, läge auf der Hand.
Das Angebot im SOC basiert auf einer Plattform des amerikanischen Telko-Unternehmens Verizon Business, mit dem Swisscom bereits eine Partnerschaft in Sachen Managed Security Services verbindet. Verizon sei aber lediglich Technologiepartner, betont Schaeppi, bildet also die Mitarbeiter von Swisscom aus und liefert die nötige Software zum Erkennen und Filtern von Schadcode.

Rundum gesicherte Daten

Das SOC biete weltweit all jene Security-Services an, «die auch den Schweizer Datenschutzvorschriften und -richtlinien entsprechen», führte Swisscoms neuer Security-Chef Remo Viscardi aus. Zum einen überwache und schütze man die von den Kunden ausgelagerten Netze, erfülle aber ausserdem die besonders strengen Schweizer Datenschutzvorschriften für den Finanzsektor.
Da die Services des SOC vom Assess­ment bis zur permanenten Überwachung sowie dem Management der Securitysysteme reichen, präsentierte Schaeppi Swiss­com im Sicherheits-Sektor nun als Komplettanbieter. Ihm fehlen nur noch die neuen Kunden.


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