Autohersteller geht Handymarkt an

Hyundai will den europäischen Handymarkt aufrollen. Auch mit Kompakt-Digicams wollen die Koreaner punkten und 2009 erste Gewinne schreiben.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/21

     

Der koreanische Konzern Hyundai will in Europa ins Handy-Business einsteigen. Aus diesem Grunde haben die Koreaner Hyundai Mobile Europe, eine 100-prozentige Tochter der österreichischen Leitz-Austria Vertriebs GmbH, in Wien gegründet. Der europäische Ableger hat im September mit 20 Mitarbeitenden das operative Geschäft aufgenommen und will 23 Länder, darunter auch die Schweiz, mit einer Gesamteinwohnerzahl von 500 Millionen Menschen bedienen. In Österreich wurden mittlerweile acht Handy-Modelle gelauncht. Innerhalb von Leitz-Austria wurde zudem in diesem Jahr eine eigene Division für den europaweiten Vertrieb von Hyundai-Kameras aufgebaut.

Image im Automarkt soll helfen

Hyundai ist zwar einer der fünf grössten Autohersteller weltweit und geniesst ein gutes Image. Ob der Konzern aus Seoul allerdings mit Handys in Europa Fuss fassen kann, darf bezweifelt werden. Der Handy-Markt ist hart umkämpft und durch die Subventionen der Netzbetreiber haben sich die Kunden daran gewöhnt, hochwertige Mobiltelefone zu Niedrigstpreisen zu bekommen. Ebenfalls dürfte der europäische Geschmack anders als jener koreanischer Kunden zu sein. Hyundai hat sich hohe Ziele gesteckt: Bereits im nächsten Jahr will man den break-even erreichen, wie Norbert Winkler, CEO von Hyundai Mobile Europe und Leitz-Austria, verkündete und in den nächsten fünf Jahren einen Marktanteil von drei bis fünf Prozent erreichen. In wenigen Monaten habe man bereits ein breites Vertriebsnetz in Europa aufbauen können, sagt Winkler. «Dabei kommen uns die Vertriebskontakte der 120 weltweiten Distributionspartner von Hyundai Korea zugute», so Winkler.

Netzbetreiber gesucht

Die Koreaner machen Nägel mit Köpfen: In der Schweiz wurde eine lokale Verkaufsorganisation aufgebaut. Ebenfalls in Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien, Mazedonien und Bulgarien. In Deutschland, Ungarn und Bulgarien wurden sogar schon eigene Hyundai-Mobile-Niederlassungen gegründet. In Gründungsphase befinden sich Vertriebspartnerschaften in Grossbritannien, Polen, Italien, Frankreich. Bereits für 2009 sind auch in Portugal, Spanien, den Benelux-Staaten, Rumänien und Griechenland Vertriebsniederlassun­gen geplant. Von Wien aus kümmert sich Hyundai um Vertrieb, Produktmanagement, Marketing, Research & Development, produziert wird in China und Korea. «Im Gegensatz zur Konkurrenz können wir nach dem built-to-order-Prinzip rasch und flexibel auf Kunden- und Marktanforderungen eingehen», ergänzt Christian Kirchner, Geschäftsführer von Hyundai Mobile Europe. Mit Netzbetreibern ist Hyundai derzeit im Gespräch. Jährlich sollen 10-15 Produktmodelle in den Segmenten, «Basic», «Music», «Lifestyle», «Innovation» und «Business» vom Band laufen. Die Business-Geräte sollen im ersten Halbjahr 2009 lanciert werden Das bisher präsentierte Angebot kann allerdings noch nicht wirklich überzeugen. (Susann Klossek)


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