Schlagwort NAS

Nach dem Modewort SAN (Storage Area Network) folgt nun NAS (Network attached Storage).

Artikel erschienen in IT Reseller 2000/05

   

Von SANs sprechen zwar «alle» seit langem, doch echte Storage-Netzwerke gibt es heute erst in ganz wenigen Grossfirmen. Ein Hinderungsgrund sind die (noch) fehlenden Standards für die Datenübertragung über Fibre-Channel-Switches. Mit NAS ist es nicht anders. Man spricht zwar davon, doch meistens ist man sich nicht mal darüber einig, was es ist. Bloor Interactive hat in einem kurzen Report den Versuch unternommen, NAS zu definieren und die möglichen Anwendungen zu schildern.

Was ist ein NAS?

NAS-Speichergeräte hängen direkt an einem LAN. Ihre einzige Aufgabe: Files speichern und bei Bedarf liefern. NAS-Speicher simulieren gegenüber dem Benutzer einen Server, erscheinen also gegenüber einem Unix-Client als Unix-Server und gegenüber dem NT-Client als NT-Server. NAS-Geräte sollen primär Server entlasten, die heute oft als Applikationsserver (Datenbanken, ERPs) und als Fileserver gleichzeitig genutzt werden. NAS-Geräte können in einem LAN geschickt so plaziert werden, dass das Netz mit möglichst wenig Verkehr belastet wird.
NAS-Geräte sind zur Zeit noch relativ teuer. Teurer auf jeden Fall als ein Standard-NT-Fileserver. Bloor Interactive schätzt aber, dass sich die Preise in nächster Zeit stark nach unten bewegen werden, da kleinere und wenig bekannte Hersteller die etablierten mit tieferen Preisen bedrängen.

Ein NAS-Szenario

Bloor untersucht unter anderem ein Beispiel, wo der Einsatz von NAS Sinn macht: Eine Versicherungsgesellschaft mit sechs Länderniederlassungen und diversen Regionalbüros. Die IT ist zentral in Datenzentren pro Land organisiert. Die Regionalbüros haben einen oder mehrere NT-Server und PC-Clients. Weil die IT-Abteilung personell knapp dotiert ist und die User über langsame Übertragungsraten klagen, werden sehr viele Daten lokal gelagert. Das Problem: Die Regionalbüros verlangen dauernd nach mehr Speicher und das Backup ist nicht gesichert.
Bloors schlägt den Einsatz von NAS-Geräten in den Regionalbüros vor. Um die Sicherheit zu gewährleisten, sollen RAID- (Redundant Arrays of Inexpensive Disks) Systeme eingesetzt werden. Ausserdem können in einem RAID-Speicher Disks ersetzt werden, ohne dass dafür spezialisierte Leute eingesetzt werden müssen.
Der lokale PC-Verantwortliche kann diese Arbeit ohne Hilfe von aussen erledigen. Die an die lokalen Netze angehängten NAS-Systeme sollen, so Bloor Interactive, von Anfang an auf Wachstum angelegt sein und über genügend freie Plätze für Zusatzplatten verfügen.
Ausserdem empfiehlt Bloor in einem solchen Fall besser gestern als morgen ein Backup-Reglement aufzustellen. Dafür genügt ein Tape-Laufwerk und eine übliche Backup-Software. Die lokalen Leute brauchen nicht mehr zu tun, als täglich ein Band auszuwechseln und den Austauch-Rythmus der Bänder einzuhalten. (hc)
Quelle: Network Attached Storage.
An Overview, Bloor Interactive.
www.bloor-research.com


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