Silicon Valley im Luzernischen

Der Markt wird neu aufgemischt. Agro-Data, die zum Agrarmulti Fenaco gehört und die BF-Holding haben einen Partnerschaftsvertrag unterschrieben.

Artikel erschienen in IT Reseller 2000/05

   

Eine Projektgruppe aus dem Management beider Firmen und externen Beratern, arbeitet jetzt daran, die Fusion vorzubereiten. Termin ist der 1. Juli. Getrennt werden die neuen Firmen aus Sursee und Sempach nur durch den See, bereits vor zwei Jahren wurde mit andern Partnern Bison Solutions gegründet. Der Name der neuen Firma: Computer Valley

«Zwischenfall» und Partnerschaft

«Wir ergänzen uns ausgezeichnet und beide Firmen sind kerngesund», meint Karl Hoppler, der in der Holding-Leitung Einsitz nehmen wird. In die Computer Valley werden alle Bereiche der Agro-Data ausser zwei Rechenzentren, die fürs Mutterunternehmen arbeiten, eingegliedert. Der zukünftige CEO, Rudolf Fehlmann, meint: «Der Zusammenschluss hatte nichts mit Margendruck zu tun, sondern es geht um bessere Synergieausnutzung. Es war kein Sachzwang.»
Letztes Jahr wuchs Agro Data schnell: Umsatzplus von 20 Millionen Franken und 51 neue Stellen vermeldete die Firma. Für Hoppler war das zu viel und zu schnell, um noch Teil eines Agrarkonzerns zu sein. Also wollte der damalige Agro-Data-Chef an die Börse. Auch um sich endlich an der Firma beteiligen zu können. Fenaco wollte nicht und er wurde entlassen. Jetzt ist Hoppler zurück, spricht nur noch von «Zwischenfall» und schaut nach vorne: «Ich freue mich auf meinen neuen Job, ich werde in Sursee vor allem für die technischen Disziplinen wie Verkauf und Marketing zuständig sein.» Auch Fehlmann freut sich auf seine neue Aufgabe, nämlich die bestehenden Ausrichtungen alle unter einen Hut zu bringen.

Generalunternehmen

Die neue Firma wird aus einer Hand komplette Lösungen anbieten können. Während andere aus dem Hardware-Business aussteigen, will Computer Valley ausbauen. «Die kritische Grösse wird immer höher angesetzt. Wir wollen überhaupt nicht aus dem Hardware-Geschäft raus, sondern dort wachsen», so Hoppler. Gegen die grossen Reseller will er sich mit dem Knowhow der Firmen beim Netzwerken behaupten, denn: «Wir sind nicht nur reiner Händler.» Grundsätzlich gebe es aber gar keine schlimmen Konkurrenten, der Markt sei gross genug. Auch nicht Simultan-Kleeb aus Zug. «Seit 20 Jahren habe ich gute Beziehungen mit Simultan», meint er.
Nichtdestotrotz will er Marktanteile ergattern: «Die Kooperation gibt uns klar auch neue Kunden.» Ebenfalls natürlich für ihn, dass investiert werden wird. Anstatt seines gewünschten IPOs werden nun Aktien privat angeboten. «Private Investoren sind im Gespräch und es wird keine Probleme geben, die Passenden zu finden», erklärt Hoppler. Expansion ist auch für Fehlmann wichtig: «Schweizerisch wird Computer Valley etwas darstellen, europaweit sind wir aber noch klein.»

Mit Bison büffeln


Mit Simultan-Kleeb verbindet nicht nur die langjährig gute Beziehung, sondern auch die Investition in den ERP-Software-Entwickler Bison. Von diesem gehört der neuen Holding 75% der Aktien. «40% hatten wir schon, 25% brachte BFI und 15% konnten wir von einem ausgestiegenen Partner übernehmen.» Persönliches Ziel für ihn ist denn auch, dass die Büffel die Erwartungen erfüllen werden. Und davon ist er überzeugt. Auch Stefan Forster, Bison-CEO, ist überzeugt: «Für Bison ergeben sich aus dem Zusammenschluss interessante Perspektiven um beim Marketing unserer Lösungen noch mehr Gas zu geben.» (phk)


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