Nach den wenig berauschenden Resultaten von Ingram im letzten Quartal (ein massiver Verlust konnte nur mit dem Verkauf von Softbank-Aktien übertüncht werden) nun die gute Nachricht. Habeamus CEO! Der neue Mann und Nachfolger des ebenso charismatischen wie umstrittenen Jerre Stead heisst Kent Foster. Foster war zuletzt Präsident von GTE Corporation, einer amerikanische Telco-Company. Dort habe er grossen Erfolg dabei bewiesen, eine Vielzahl von verschiedenen Firmen unter einen Hut zu bringen.
Genau diese Eigenschaft wird auch an seiner neuen Stelle von ihm erwartet. Der riesige Distributor Ingram muss – besser gestern als morgen – die potentiellen Synergien seiner Vielzahl von Organisationen ausnützen. Gleichzeitg versucht der Konzern sehr schnell zum «E-Distributor» und zur Service-Company zu werden. Auch in der Schweiz sind diese Bestrebungen im Gange. Bis Mitte Jahr soll ein neues Online-Bestellsystem voll funktionsfähig sein. Für «E-Reseller» wie
Dell (verkauft zunehmend auch Produkte von Drittherstellern), Wstore und Bechtle übernimmt Ingram auch hierzulande Logistik-Funktionen wie Konfiguration, Lieferung und Verrechnung.
Profitabilität steigern
Fosters wichtigste Aufgabe ist nach seinen eigenen Worten, die Profitabilität des Riesen-Konzerns zu steigern. Dazu werde er sämtliche Geschäftsbeziehungen seiner Gruppe unter die Lupe nehmen und anschauen, ob sie noch Sinn machten, meint Foster zu amerikanischen Channel-Medien. Ausserdem deutete er an, dass es durchaus auch Sinn machen könnte, «E-Logistik» auch an Kunden ausserhalb der Computerindustrie zu liefern. Und zu guter Letzt: «Dieses Schiff fährt in die richtige Richtung. Es ist keines, das man wenden (turn-around) müsste.» (hc)