Blu-ray-Geräte noch zu teuer

Einer Studie von NPD zufolge sind den meisten Konsumenten Blu-ray-Player noch zu teuer. Der gemeine DVD-Player genügt vorerst ihren Ansprüchen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/11

     

Einer Studie der amerikanischen NPD Group zufolge, verlief der Verkauf von Blu-ray-Playern im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2008 eher schleppend. Die Analysten hatten das Verbraucherverhalten bezüglich Blu-ray-Technologie unter die Lupe genommen. Nach dem ausgefochtenen Formatstreit zwischen Blu-ray- und HD DVD-Format, der zugunsten von Blu-ray ausfiel, gingen die Analysten von einem boomhaften Anstieg der Verkäufe von Blu-ray-Playern aus.

Zu teure Geräte

Diese Erwartungen wurden nicht erfüllt: Abgesehen von der Playstation, deren Absatz sich im Jahresvergleich verdoppelte, die aber laut anderen Studien kaum zum Anschauen von Blu-ray-Filmen benutzt wird, gingen die Verkäufe von Playern im Januar und Februar um 40 Prozent zurück und legten im März lediglich um 2 Prozent zu. Laut Marktforscher Strategy Analytics wurden 2008 bisher 18,8 Millionen Player weltweit verkauft. Darunter finden sich allerdings 13 Millionen PS3-Konsolen. In einer Kundenbefragung gaben die Konsumenten an, dass ihnen die neue Blu-ray-Technik noch zu teuer sei und der DVD-Player ihren Ansprüchen vorläufig völlig genüge. Nur sehr wenig Befragte gaben an, in naher Zukunft auf Blu-ray umrüsten zu wollen. Die meis­ten ziehen derzeit einen DVD-Player mit Upscaling-Funktion vor.

DVD-Absatz boomt

Anders sieht die Sache bei Blu-ray-DVDs aus. Während der Marktanteil während des Formatkrieges bei Neuveröffentlichungen gerade einmal bei 2 bis 3 Prozent lag, verdreifachte sich der Blu-ray-Marktanteil, nachdem Toshiba das HD-DVD-Format im Februar aufgab und sich wenig später die HD-DVD-Promotion-Group in Luft auflöste, quasi über Nacht. Laut Zahlen des Marktforschers Nielsen konnten beispielsweise die im März veröffentlichten Blu-ray-Titel «No Country for Old Men» oder «Hitman» einen Marktanteil von 9,8 beziehungsweise 12,6 Prozent für sich beanspruchen. Der Umsatz mit Blu-ray-Discs soll laut Analysten Ende 2008 die Milliardengrenze überschreiten. Während des Formatstreits lag der Gesamtumsatz von HD-DVD- und Blu-ray-Discs bei gerade einmal 300 Mio. Dollar.


Für die Hardware geht Strategy Analytics bis 2012 auf eine Verdreifachung der Verkaufszahlen auf 60 Millionen Geräte aus. Hierbei soll der Umsatz in Europa rund 46 Prozent ausmachen, jener in den USA 39 Prozent und knapp 15 Prozent in Japan. (Susann Klossek)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Aus welcher Stadt stammten die Bremer Stadtmusikanten?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER