Kaspersky bringt gehostete Sicherheit

Mit seinen Hosted Security Services bietet der russische Antiviren-Experte Kaspersky Lab erstmals eine nicht-produktbasierte Sicherheitslösung an.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/20

     

Mittelständische Unternehmen können sich oft zu wenig um die Sicherheit ihrer Server, Clients und mobilen Geräte kümmern. Das IT-Budget reicht nicht für grosse Sprünge, und es fehlt an Spezialisten. Wenn sie sich dann nach einer umfassenden Lösung umsehen, ist, wie Günter Fuhrmann (Bild), Director Hosted Security Europe bei Kaspersky, gegenüber IT Reseller ausführt, der Auslöser meist nicht so sehr die Angst vor Viren und Werkspionage als das Überhandnehmen von Spam.
In den Unternehmen macht die unerwünschte Post oft bereits über 80 Prozent aller Mails aus. Wie das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik errechnete, fallen mit jedem empfangenen Spam-Mail betriebliche Aufwendungen im Wert von 10 bis 18 Cent an. Selbst konservativ gerechnet läppert sich das für ein mittleres Unternehmen schnell auf einige hundert Franken am Tag zusammen. «In den meisten Fällen», meint Fuhrmannn, «schafft ein Hosted Security Service günstiger Abhilfe als eine In-House-Lösung. Zudem ist er besser kalkulierbar.»

Spezialisten

Die Marktsituation zeigt, dass das Bedürfnis nach gehosteten Sicherheitsdiensten gross ist, aber letztlich nur mit dem Know-how der Spezialisten befriedigt werden kann. Bereits 2005 hatte sich Microsoft den E-Mail-Sicherheitsspezialisten Frontbridge einverleibt. In diesem Sommer bezahlte Google für das Sicherheitsunternehmen Postini einen Betrag, der dessen zehnfachem Umsatz entsprach. Surfcontrol kaufte sich mit Black Spider in den Markt für Managed Security Services ein, wurde aber seinerseits bereits wieder von Websense übernommen. Kaspersky Lab mochte da nicht länger abseits stehen. Seine nun lancierten Hosted Security Services umfassen Dienste für E-Mail, Web und Instant Messaging. Der Datenverkehr wird über ein Datacenter geroutet, dort untersucht und anschliessend maleware- und spamfrei an die Kunden weitergleitet. Die dadurch verur­sachte Verzögerung beträgt, wie Fuhrmann sagt, weniger als eine halbe Minute. Ausgeschiedene Mitteilungen werden auf einem Server gespeichert und können vom Kunden eingesehen werden.

Neue Rechenzentren

Für sein Angebot hat Kaspersky in ganz Europa mehrere neue Rechenzentren eingerichtet. «Diese unterstehen den gleichen Datenschutzregeln, wie sie in den Ländern der Kunden gelten», erklärt Fuhrmann. Für Schweizer Kunden sind die Kaspersky-Rechenzentren in Paris und in Frankfurt zuständig, das Backup erfolgt in Amsterdam.»
Für seine Services verspricht Kaspersky eine Erkennungsrate von 99,9 Prozent bei bekannten Signaturen und 95 Prozent für mit heuristischen Methoden entdeckte, neue Maleware. Verfügbarkeit, Zustellverzögerung und Erkennungsrate unterliegen SLAs.
Die Sicherheitsregeln lassen sich über das Administrationsportal für das gesamte Unternehmen zentral verwalten, und ein exaktes Reporting gibt einen Überblick über die Einhaltung der Vorgaben.

Gut aufgestellt

Seit der Lancierung Mitte Oktober konnten laut Fuhrmann in der DACH-Region bereits 50 Kunden gewonnen werden. Er ist überzeugt, dass auch die Partner von dem neuen Angebot profitieren werden. Für die Dienste verlangt Kaspersky eine spezielle Zertifizierung. Den Partnern biete sich dafür die Chance einer Umsatzsteigerung, wiederkehrender Umsätze und guter Cross-Selling-Möglichkeiten. Dazu kämen, sagt Fuhrmann, da es sich um wiederkehrende Kosten handle, vermehrt Kontakte auch auf Geschäftsleitungsebene.
Interesse für die neuen Dienste scheint auch hierzulande vorhanden zu sein. Zum Zertifizieriungstraining, das dieser Tage in Zürich stattfand, hatten sich 21 Teilnehmer gemeldet. Fuhrmann: «Der Schweizer Markt ist innovativer und offener für Neues als der deutsche. Um die Dienste in der Schweiz anzubieten, sind wir mit drei für den Vertrieb der Services ausgebildeten Distis und drei Enterprise-Solution-Partnern, welche sie bereits in ihrem Portfolio haben, gut aufgestellt.» (fis)


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