Brocade-HBAs als Umsatzstütze

Im Geschäft mit SAN-Switches hat Brocade klar die Nase vorn. Doch das Wachstum in diesem Bereich ist beschränkt. Neue Ideen sind gefragt.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/17

     

Nach der Übernahme des Hauptkonkurrenten McData steht der Speichernetzwerk-Spezialist Brocade so ziemlich allein auf weiter Flur. Einzig der Netzwerkspezialist Cisco Systems sorgt im Markt für SAN-Switches (Storage Area Network) noch für Konkurrenz. 75 Prozent Marktanteil habe man in Europa im Durchschnitt, wenn man die gesamte Produktpalette betrachte, erklärt Barbara Spicek (Bild), Director Sales & Marketing EMEA, anlässlich eines Besuchs in der Schweiz auf Anfrage von IT Reseller. «Bei SAN-Switches mit 8 bis 32 Ports sind es sogar gegen 92 Prozent», fügt sie an.

Das SAN-Geschäft ist aufgeteilt

Mehr als genug, sollte man denken, wäre da nicht folgendes Problem: Der Markt ist aufgeteilt, Cisco macht Druck und versucht, mit Hilfe seiner Tätigkeiten im IP-Bereich weiter in den Markt einzudringen. «Längerfristig werden wir im SAN-Geschäft einen so hohen Marktanteil nicht halten können und zwangsläufig Anteile an Cisco verlieren», gibt Spicek unumwunden zu.
Um den Verlust an Marktanteilen einzudämmen, beziehungsweise hin­auszuschieben und nicht zuletzt auch, um den Kunden und Partnern eine konsistente und durchgängige Lösung zu bieten, hat Brocade Ende September die Verfügbarkeit von hauseigenen HBAs (Host-Bus-Adapter) angekündigt. Damit wird nicht nur eine Lücke in Brocades SAN-Portfolio geschlossen, sondern das Management der SAN-Umgebung mit Brocade-Produkten vereinfacht, mögliche Fehlerquellen durch Kompatibilitätsprobleme reduziert und damit die Kosten gesenkt.
Mittelfristig, das ist man sich gemäss Spicek bei Brocade bewusst, können die HBAs allfällige Wachstumsprobleme oder Marktanteilsverluste nicht stoppen, sondern bestenfalls mindern. Deshalb sucht das Unternehmen sein Heil in der Lancierung neuer 8 Gbit-Versionen seiner SAN-Switches, die im nächsten Jahr auf den Markt kommen, und nicht zuletzt auch im FAN-Bereich (File Area Network). Hier, meint Spicek, habe man klar die Nase vorn und suche nun auch in der Schweiz nach hochqualifizierten VARs (Value Added ­Reseller), um die neue Produktpalette an den Mann zu bringen. «Das ist mitunter auch ein Grund für meinen Besuch in der Schweiz», erklärt sie. «Ich treffe mich mit dem hiesigen Marketing-Team, um darüber zu reden, wie wir diesen Markt am besten angehen.» Die Schweiz sei für Brocade ein wichtiger Markt, versichert sie, denn dank speicherintensiven Branchen, wie beispielsweise die Finanzindustrie eine sei, mache die Schweiz rund neun Prozent des europäischen SAN-Marktes aus.

Saftige Rabatte für Partner

Den ersten Schritt, um den neuen ­Geschäftsbereich anzukurbeln, hatte Brocade bereits früher in diesem Jahr getan: Im Zuge der Mc-Data-Übernahme wurden die Partnerprogramme der beiden Firmen integriert und verfeinert.
Neuerdings werden die Partner in vier Kategorien unterteilt und dürfen mit mehr Unterstützung rechnen. Im SAN-­Bereich, wo bereits viele Partner vorhanden sind, verspricht Brocade Rabatte von bis zu sieben Prozent, im FAN-Bereich, wo derzeit noch Partner gesucht werden, sind gar Ermässigungen von bis zu dreissig Prozent zu erwarten. «Das Wichtigste, was wir ihnen bieten können, ist jedoch Zeit und das notwendige Training», so Spicek abschliessend. (mag)


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