PDF fürs Büro und die Druckvorstufe


Artikel erschienen in IT Reseller 2000/04

   

Mit Acrobat Messenger will Adobe die Vorteile von Papierdokumenten mit der Geschwindigkeit des Internetzeitalters vereinigen, wie der Softwarehersteller in der Ankündigung schreibt. Das neue Adobe-Programmm soll einen PC mit einem angeschlossenen Scanner oder digitalen Kopierer zu einem «All-in-One Kommunikationszentrum für Arbeitsgruppen» machen, mit dem gedruckte Dokumente und Bilder erfasst und alsogleich im PDF-Format über E-Mail, das Internet oder per Fax verschickt werden können.
Die Anwender melden sich bei Acrobat Messenger mit ihrer E-Mail-Adresse und einem Passwort an. Danach können sie die Dokumente digitalisieren. Diese werden automatisch in das PDF-Format umgewandelt und lassen sich sofort auf dem Bildschirm kontrollieren. Acrobat Messenger stellt von Acrobat gewohnte Funktionen zur Verfügung wie die Rotation und Neuordnung von Seiten, die Eingabe von Anmerkungen oder die Markierung von Textpassagen.
Anschliessend können die PDF-Dokumente direkt per E-Mail an interne und externe Mitarbeiter oder Geschäftspartner verschickt werden. Die Empfänger benötigen für Darstellung und Druck den Adobe Acrobat Reader, der vielerorts, z.B. auf der Adobe Web-Site, zu finden ist und gratis herunter geladen werden kann.
Die PDF-Dokumente lassen sich auch auf eine Web-Site stellen, um dann die entsprechende Web-Adresse per E-Mail zu verschicken. Sollte ein Empfänger nicht über E-Mail verfügen, erlaubt Acrobat Messenger ausserdem den Versand über eine Netzwerk-Fax-Software.

Arbeitserleichterung im Büro

«Niemand schätzt es besonders, Kopien anzufertigen, Dokumente fürs E-Mail zu stuffen, als Fax oder gar per Postexpress zu verschicken», meint Adobe CEO John Warnock, um überschwenglich fortzufahren: «Adobe Messenger ist so einfach zu bedienen wie ein Kopierer. Möglicherweise wird dadurch bald einmal die Faxmaschine aus den Büro verdrängt werden.»
Alexandre Salzmann, Geschäftsführer von Adobe Schweiz, bleibt etwas nüchterner. Er sieht Acrobat Messenger vor allem als Element für die Optimierung von Arbeitsprozessen: «Die parallele Handhabung gedruckter und digitaler Dokumente war bisher immer recht umständlich. Zudem hat man sich daran gewöhnt, dass Informationen schnell und komfortabel per E-Mail oder über das World Wide Web verbreitet werden.» Adobe hat laut Salzmann bei der Messenger-Software auf eine einleuchtende Bedienungsoberfläche und geringe Anforderungen an die IT-Umgebung geachtet, damit sich Acrobat Messenger im Bürobereich problemlos einsetzen lässt.
Die Lösung läuft auf jedem PC mit Windows NT Workstation und arbeitet mit den meisten Scannern und einigen Digitalkopierern zusammen. Das Programm wird voraussichtlich Ende April in einer deutschen Version erhältlich sein und etwa 3200 Franken kosten.

Inline für Druckprofis

Mit Acrobat InProduction bietet Adobe eine PDF-basierende, integrierte Drucklösung an. InProduction lehnt sich ebenfalls eng an Acrobat an und bietet verschiedene Tools für die PDF-Druckproduktion:

- «Preflight» spürt Fehler in Adobe PDF-Dateien auf und korrigiert sie.

- Das «Separator»-Tool erlaubt die Erstellung von Farbseparationen und zeigt diese komplett als Vorschau auf dem Bildschirm. Ausserdem ermöglicht dieses Werkzeug An- und Beschnitt der Schriften.
- Mit «Trim/Bleed» lassen sich LAB- und RGB-Farben in CMYK konvertieren. Dabei können ICC-Profile verwendet werden.
- «Adobe In-RIP Trapping» ermöglicht, seiten- und bereichsbezogene Überfüllungsparameter für ein PostScript3-RIP einzustellen.
Adobe Acrobat InProduction für Mac OS 8.5.1 soll in ein paar Monaten zum Preis von ca. 1900 Franken verfügbar sein. Registrierte Anwender von Adobe Acrobat 4.0 werden für ca. 1500 Franken auf InProduction updaten können. Wer will, kann das Tool «Preflight» bereits jetzt online auf der Adobe-Website ausprobieren. (fis)


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