SAP wird ASP


Artikel erschienen in IT Reseller 2000/04

   

SAP gründet eine Tochtergesellschaft, welche die hauseigene Standardsoftware als Application-Service-Provider (ASP) über das Netz anbieten und vermieten wird. Die neue, international tätige Firma, deren Name noch nicht feststeht, soll am 1. April mit zunächst 50 Mitarbeitern ihre Tätigkeit aufnehmen.
In enger Zusamenarbeit mit Entwicklung und Vertrieb der SAP-Gruppe und den SAP-Partnern wird das neue Unternehmen insbesondere kleinen und mittelgroßen Betrieben helfen, die Gesamtbetriebskosten von Hosting-Lösungen zu optimieren. Die Dienstleistungen kombinieren Vermietung oder Leasing von mySAP.com-Applikationen mit der Implementierung der Lösung, der Bereitstellung der Infrastruktur und einem Service- und Support-Angebot.
Diese Angebote sind auf das jeweilige Kundenunternehmen zugeschnitten und sollen die rasche Verfügbarkeit von Internet-Geschäftslösungen ermöglichen. «Ein solches ASP-System kann in weniger als zehn Tagen live gehen», wird Vorstandsmitglied Gerhard Oswald zitiert.

Lauffähig innert vier Monaten

Im Application Hosting-Geschäftsmodell ist der Kunde Besitzer der Anwendungssoftware. Betrieb und Wartung erfolgen jedoch in einem vom Hersteller betriebenen Rechenzentrum. Dieses Angebot richtet sich an Kunden, die eine Lösung benötigen, deren Funktionalität über die verfügbaren Standard-ASP-Angebote hinausgeht. Eine solche Lösung kann in zwei bis vier Monaten zum Laufen gebracht werden, meint Firmensprecher Henning Kagermann.
Über das eigentliche ASP-Angebot hinaus wird die neue Firma den ASP-Partnern Training und Support anbieten und deren Angebote zertifizieren. Kagermann zog an der Cebit eine positive Bilanz der Mysap.com-Initiative. Seit der Lancierug vor einem Jahr gebe es bereits zehn regionale oder branchenspezifische Online-Marktplätze auf Basis von SAP-Software. Daran beteiligten sich bis jetzt 4600 Unternehmen. An der Partnerstrategie von SAP ändere sich durch das Internet aber nichts, beteuerte er: «Wir benötigen mehr Partner denn je. Marktführer wollen wir im Softwarebereich sein, nicht im Servicesektor.»


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