Entspannung im Fall Onaras

Das Strafverfahren gegen den früheren Onaras-VR-Präsidenten Urs Trepp wurde eingestellt. Derweil findet Seppmail weiterhin neue Kunden.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/04

     

Nach dem Verkauf der Onaras-Kron­juwele Seppmail an seine eigene ­Gesellschaft Trepp Settlement war der frühere Verwaltungsratspräsident der Wettinger Onaras, Urs Trepp, ins ­Visier der Strafverfolgungsbehörden geraten. Das Konkursamt Baden hatte angesichts der leeren Onaras-Konten Strafanzeige gegen Trepp wegen des Verdachts auf betrügerischen Konkurs und Pfändungsbetrug, Gläubigerschädigung durch Vermögens­minderung und Bevorzugung eines Gläubigers eingereicht. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Aargau das Untersuchungsverfahren gegen Trepp eingestellt und keine Anklage erhoben: «Für mich steht fest, dass im Rahmen der Übertragung von Seppmail an die Auffanggesellschaft keine strafbaren Handlungen begangen wurden», sagt Erich Kuhn, leitender Staatsanwalt des Kantons Aargau zu IT Reseller. Zwar habe es sich dabei um ein fragwürdiges Insichgeschäft gehandelt, doch seien die Rechte an Seppmail von Trepp eher überbezahlt worden: «Unser Untersuchungsbericht hat gezeigt, dass man sich bei Onaras redlich Mühe gegeben hat, die gute Idee eines Tüftlers zu kommerzialisieren, dabei jedoch an so ziemlich allem gescheitert ist, woran man nur scheitern kann», so Kuhn.

Seppmail auf dem Vormarsch

Die ganzen Turbulenzen um Onaras scheinen Seppmail, das jetzt von Zoe-One hergestellt und vom geistigen Vater Stefan Klein (Bild) innerhalb des Kompetenzzentrums für Email-Sicherheit bei der Basler & Hofmann IT Communication weiterentwickelt wird, nicht geschadet zu haben: «Mit den schlanken Strukturen, in die das Produkt jetzt eingebettet ist, konnte bereits in den ersten 10 Monaten des Jahres 2006 mehr Umsatz erzielt werden, als ihn Onaras im ganzen Jahr 2005 gemacht hat», sagt Klein zu IT Reseller. Versuche der Konkurrenz, Seppmail nach dem Onaras-Konkurs aus dem Markt zu drängen, sind ebenfalls gescheitert: «Mehrere nach dem Konkurs durch ein Trade-In-Angebot einer Konkurrenzfirma bei Endkunden ersetzten alten Seppmails haben inzwischen ihren Weg zu den ursprünglichen Käufern zurückgefunden», erzählt Klein. Zudem seien gegen einen Konkurrenten rechtliche Schritte ge­plant, weil dieser nach dem Konkurs von Onaras eine patentgeschützte Funktion nachgebaut habe.

Ungebrochenes Kundeninteresse

Das Interesse der Kunden an Seppmail scheint auf alle Fälle gross zu sein: Zwei bedeutende neue Abschlüsse kann Klein vermelden. «Ende Dezember 2006 konnten wir einen Deal mit einer grösseren Schweizer Versicherung abschliessen und Anfang Februar 2007 schliesslich gelang unserem Partner Swiss Secure der Abschluss eines Projektes mit Seppmail bei der Verwaltung des Kantons Zug.» Damit das Produkt weiterhin vorne mitspielen kann, haben seine Entwickler ihm Clusterfunktionalität, eine vollautomatische Domainverschlüsselung sowie Anti-Spam, Anti-Phishing und Anti-­Virus verpasst. Und last but not least wird Seppmail in den Zeiten von ASP auch als Service verfügbar sein, so Klein weiter. (bor)


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