Eine Studie im Auftrag des Schweizerischen Generalkonsulates in New York zeigt, welche erste Überlegungen zum Einstieg in den amerikanischen E-Commerce-Markt führen können.
Die Zahlen der Marktforscher zum amerikanischen Internet-Markt sind immer wieder beeindruckend. Dieses Jahr zum Beispiel tummeln sich bereits 100 Millionen potentielle US-Konsumenten im Web. Da liesse sich doch einiges an Schokolade, Uhren, Käse und Velos verkaufen, müsste man denken. Diese Millionen von potentiellen Käufern sind überdies gesünder, wohlhabender und besser ausgebildet als der US-Durchschnitt.
Hohe Hürden
Die Studie befasst sich aber nicht nur mit einem Überblick über den Markt, sondern fasst auch konkrete Überlegungen zum Einstieg ins E-Commerce-Mekka zusammen. Die erste Frage lautet natürlich: «Was kostet das und wie lange geht es?». Gartner Group rechnet mit Kosten für eine grosse Firma zwischen 350’000 und zwei Mio. Dollar und Betriebskosten von jährlich ca. einer Million. Kleineren Firmen (nach amerikanischen Massstäben sind das fast alle Schweizer Unternehmen) wird eine schlüsselfertige E-Commerce-Lösung und Hosting vorgeschlagen.
Wie bringe ich die Ware zum Kunden (und das Geld zu mir)?
B2C-E-Commerce ist ein Logistik-Business. Die Studie empfiehlt dringend Koalitionen mit anderen Firmen, die in den US verkaufen, einzugehen und so die Kosten für Lagerung und Transport der Ware in Grenzen zu halten. Allerdings werden Umsatzsteuern fällig, sobald in den USA eine physische Präsenz besteht. Entscheidend ist das Einhalten der versprochenen Lieferfrist – amerikanische Konsumenten haben in diesem Punkt eine ausgesprochen niedrige Toleranzschwelle...
Recht und unrecht
Wer in den USA verkaufen will, muss vorher äusserst sorgfältig alle Haftungsfragen abklären und sicherstellen, dass er keine Patente oder Urheberrechte verletzt. Ausserdem muss man sich im amerikanischen Steuerrecht schlau machen. Diese Abklärungen können nur mit Hilfe einer US-Rechtsberatungsfirma geschehen, so die Studie.
Kurz und oberflächlich – aber nützlich
Die Studie klärt die Fragen für den Einstieg in den US-E-Commerce nicht wirklich. Aber sie listet zumindest die Fragen auf, die man sich stellen muss, bevor überhaupt weitergehende Schritte unternommen werden. In diesem Sinne ist sie nützlich.
Die Studie: «E-Commerce in the US. Opportunities for Swiss Companies?» ist zu beziehen bei:
OSEC
Stampfenbachstrasse 85
CH-8035 Zürich
Internet: www.osec.ch