Wenn es im Web so etwas wie eine offizielle Stelle gibt, dann ist es das Worldwide Web Consortium, kurz W3C genannt, das für die Standardisierung im Internet zuständig ist. W3C hat jetzt seine Empfehlungen für XHTML 1.0 als Nachfolger für HTML 4 abgegeben.
HTML, die gegenwärtig benutzte Universalsprache der Web-Autoren, ist mittlerweile etwas in die Jahre gekommen. Für XHTML (Extensible Hypertext Markup Language) wurde grundsätzlich der Befehlsumfang von HTML übernommen und in XML (Extensible Markup Language) umgesetzt.
XML ist neueren Datums. Viele sehen darin die Zukunft des Web, da diese Sprache eine praktisch unbegrenzte Zahl von Markup-Worten ermöglicht, mit denen bestimmte Datentypen definiert werden. XML bildet die Basis für künftige E-Commerce-Anwendungen, die auf diese Weise flexibler werden und sich besser an unterschiedliche Anforderungen anpassen lassen.
XHTML ist abwärtskompatibel, so dass in der neuen Web-Sprache geschriebene Seiten auch von heute gebräuchlichen Browsern dargestellt werden können. Bestehende Seiten müssen daher nicht umgeschrieben werden.
Für Web-Autoren tun sich mit XHTML neue Möglichkeiten auf. Künftig können sie ganz verschiedene XML-basierte Tags und Dokumente in ihren Web-Seiten kombinieren. Dazu gehören nicht zuletzt auch von W3C entwickelte Elemente wie SMIL (Synchronized Multimedia Integration Language), SVG (Scalable Vector Graphics) für zweidimensionale Grafiken, MthML für mathematische Ausdrücke und RDF (Resource Description Framework) für Metadaten.
XHTML ermöglicht damit auch die Anpassung von Inhalten für Nicht-PCs vom Handy bis zur Internet-gesteuerten Abwaschmaschine.
Allerdings müssen die Autoren bei der Programmierung mit XHTML genauer als bisher zu Werke gehen. Tags etwa dürfen nun nur noch in Kleinbuchstaben geschrieben werden. Oder mit Inhalten gefüllte Elemente müssen mit einer Abschlussmarke beendet werden. W3C bietet auf http//www.W3C.org neben der Sprachdefinition auch Anleitungen und Tools an für den Übergang von HTML 4 zu XHTML 1.0. (fis)