Wachstum dank Zusatzfunktionen

Marktforscher sehen GPS-Navigationssysteme als Treiber für den PDA-Markt

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/10

     

Im ersten Quartal 2005 wurden in Europa 2,5 Millionen PDAs und Smartphones ausgeliefert. Das entspricht, so die Marktforscher von IDC, einem Wachstum um 55 Prozent gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode. Den Grund für diese positive Entwicklung sehen sie in der anhaltenden Nachfrage nach PDA-Lösungen mit integrierten GPS-Navigationssystemen. Deren Marktanteil lag schon im vierten Quartal 2004 zwischen 30 und 35 Prozent.
Obwohl der Anteil von Mobilfunk-Endgeräten wie Organizern mit Telefonfunktionen und Smartphones am Gesamtmarkt mittlerweile 73 Prozent ausmacht, blieb auch die Nachfrage nach normalen PDAs – im Gegensatz zu früheren Vorhersagen – stabil. Während klassische PDA-Marken wie Hewlett-Packard und Palm One im letzten Jahr jedoch Marktanteilverluste zwischen 10 und 33 Prozent hinnehmen mussten, konnten andere Hersteller zulegen. Acer etwa vergrösserte seinen Anteil um 15 Prozent. Dessen GPS-Handheld n35 hat laut IDC insbesondere in Deutschland und Spanien reüssiert.

Integrierte Handy-Funktionen

Die treibende Kraft auf dem Handheld-Markt bleiben wie in den letzten Monaten auch weiterhin die Smartphones-Mobilgeräte mit integrierter Funktelefonfunktion. Von diesem Trend profitierte, wie IDC schreibt, vor allem Nokia. Die Series-60-Smartphones und die Business-Modelle der Communicator-Serie waren stark gefragt: Der Hersteller erreichte damit ein Wachstum von 63 Prozent.
Die kanadische Firma Research in Motion (RIM) konnte sich mit den Blackberry-E-Mail-Organizern den zweiten Platz in Europa sichern, mit einem Jahreswachstum von sage und schreibe 368 Prozent. Palm One dagegen verlor im ersten Quartal des laufenden Jahres weiter Marktanteile an die Pocket-PC-Konkurrenz und liegt nun bei sechs Prozent.
Wie die Marktforscher von Gartner ihrerseits in einer Studie feststellen, sind die Blackberry-Handhelds von RIM weltweit die Geräte mit den besten Absatzzahlen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wuchsen die Umsätze im ersten Quartal 2005 um 75 Prozent. RIM belegt damit rund 20 Prozent des gesamten PDA-Marktes. Palm One, im letzten Jahr noch Marktführer, liegt noch auf dem zweiten Platz, knapp vor HP. Microsoft Windows CE hat mit einem Anteil von 46 Prozent das Palm-OS von der Spitze der PDA-Betriebssysteme verdrängt. An zweiter Stelle liegt RIM, während sich das Palm OS nun mit dem dritten Platz begnügen muss. Auch Linux, so Gartner, ist leicht zurückgegangen.

Palm reagiert

Palm hat auf die Marktanteilverluste mit der Ankündigung einer neuen Kategorie von Geräten reagiert. Palm One untersuchte die Kundenstruktur und hat in der Folge drei Produktlinien für verschiedene Kundengruppen definiert: Handhelds fokussieren demnach Kunden, die in erster Linie Organizer-Anwendungen nutzen möchten, Smartphones sind für Kunden, die nach einer integrierten Lösung in einem einzigen Gerät suchen, und als neue Kategorie soll der «Mobile Manager» Leute ansprechen, die «alles digitalisieren und mobil nutzen wollen».
Das erste Gerät dieser Kategorie wurde soeben vorgestellt: Lifedrive bietet einen Festplattenspeicher von 4 GB, ein 320x480 Pixel-Farbdisplay sowie drahtlose Zugriffsmöglichkeiten über integrierte Wi-Fi- und Bluetooth-Technologie. Nutzer können damit unterwegs sowohl Musik hören und Fotos oder Videos betrachten wie auch Dateien und Ordner vom Desktop-Rechner nutzen. E-Mails und Microsoft Office Dateien lassen sich innerhalb eines Wi-Fi-Netzes oder über ein kompatibles Bluetooth-Telefon abrufen. Mit der Unterstützung nativer Word-, Excel-, PowerPoint- sowie Adobe-Acrobat-Reader-Formate erlaubt Lifedrive eine einfache Business-Dateien-Verwaltung.
Der Lifedrive Mobile Manager ist ab sofort für 729 Franken erhältlich. (fis)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Was für Schuhe trug der gestiefelte Kater?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER