Cisco aus der zweiten Hand

Bei Druckern und PCs ist Gebrauchtwarenhandel längst üblich. Die Firma UC Networks hat sich auf den Handel mit gebrauchten Cisco-Produkten spezialisiert.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/07

     

Im Autohandel ist das Occassionsgeschäft längst Geschäftspraktik. Auch mit Rechnern wird es praktiziert. Nun scheint der Handel mit Gebrauchtteilen auch bei den Netzwerk-Komponenten Fuss zu fassen. René Bürge (Bild), Vertriebsleiter bei UC Networks Schweiz: «Auch hierzulande wird je länger desto mehr über den Preis verkauft. Der Kostendruck, unter dem die Unternehmen heute stehen, hilft uns.»
UC Networks startete 1995 in Deutschland mit gebrauchter Cisco-Hardware. Im Mittelpunkt der Überlegungen standen eine kurzfristige Verfügbarkeit und ein günstiger Preis. Heute ist UC Networks Germany GmbH einer der grössten europäischen Distributoren für gebrauchte Cisco-Produkte. Niederlassungen in Frankreich, Dänemark, Österreich, der Schweiz und Partnerfirmen in den USA und Australien sorgen für ein weltweites Service- und Vertriebsnetz.

Boxmover

Bürge meint gegenüber IT Reseller: «In der Schweiz beschäftigen wir keine Techniker. Wir sind keine Integratoren, sondern Boxmover.» Die angebotenen Produkte werden im zentralen Lager in Deutschland überprüft und aufbereitet. Zu den Kunden zählen neben Endverbrauchern auch Distributoren, Systemintegratoren und VARs. «Selbst zertifizierte Cisco-Partner sind darunter», schmunzelt Bürge, «dank unserem grossen Lager sind wir in der Lage, Feuerwehr zu spielen, wenn gewisse Produkte nicht lieferbar sind und kurzfristig benötigt werden.»
Für das Projektgeschäft können zudem auch neue Geräte geliefert werden. «Wir sind natürlich kein Distributor, der seine Ware bei Cisco bezieht», sagt Bürge, «aber im Ausland kaufen wir manchmal ein ganzes Lager auf.» Er betont jedoch: «Das läuft nebenbei. Unser Kerngeschäft ist der Handel mit aufbereiteten Geräten.»

Funktion geht vor Schönheit

Anders als bei PCs und Servern, wo Hersteller wie HP das Geschäft mit Gebrauchtrechnern selber an die Hand genommen haben, vertritt Cisco die Philosophie, dass ihre Produkte benutzt und dann ausgemustert werden. Ein eigenes Refurbishing-Programm besteht daher kaum.
In vielen Branchen ändern sich die Architekturen jedoch nicht sehr schnell, da verschiedenste Geräte eingebunden sind. «Damit steigt die Bedeutung der Kosten für Wartung und Ersatzteile und die Chance für unser Geschäft. Aber auch ganz generell stellen wir fest, das die Zyklen im Netzwerkbereich länger werden.» Funktionalität zähle mehr als ein Kratzer im Gehäuse: «Natürlich bereiten wir die Geräte auch äusserlich auf, aber wichtiger ist, dass sie funktionieren und wir dafür volle 12 Monate garantieren. Das ist länger als die Garantiezeit bei Neugeräten.»

Kunden überzeugen

Kunden überzeugen
Über Umsätze mag Bürge noch nicht sprechen: «Wir sind in der Schweiz jetzt rund ein Jahr im Geschäft. Ich selber bin vier Monate dabei. Da mag ich noch keine Zahlen nennen. Aber wir wollen wachsen und ich bin sicher, dass wir in einem Jahr in den schwarzen Zahlen sein werden.»
Hat UC Networks Schweiz erst einmal im Handel richtig Fuss gefasst, kann sich Bürge sogar vorstellen, in der Schweiz ein eigenes Lager zu betreiben. (fis)


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