Management Buyout bei Via Networks

Franz Grüter, Aldo Britschgi und Pius Grüter, die früheren Besitzer des Internet Service Providers, haben Via Networks Schweiz zurückgekauft.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/07

     

Die ehemaligen Inhaber Franz Grüter (Bild), Aldo Britschgi und Pius Grüter haben die Via Networks (Schweiz) AG und die Via Networks Services AG zurückgekauft. Der Reverse-Takeover wurde über die Solution24 AG, die sich im Besitz der drei befindet, abgewickelt. Nicht eingeschlossen sind Standorte und Aktivitäten von PSInet, die Via noch im letzten Sommer übernommen hatte. Diese bleiben vorerst noch im Besitz der Holländer.
Seit März war bekannt, dass dem in Europa und in den USA tätigen, holländischen ISP und Hoster Via Networks das Geld ausgeht. Verkäufe waren zu vermuten. In der Schweiz war es dann Anfang letzter Woche soweit.

Name bleibt bestehen

Der neue Verwaltungsratspräsident und CEO der beiden Unternehmen, Franz Grüter, auf die Frage, ob der Name Via Networks durch die Vorkommnisse der letzten Wochen nicht kompromitiert wurde: «Was Technik und Service betrifft, glaube ich das nicht. Wir machen vorläufig unter dem alten Namen weiter.» Er schliesse zwar nicht aus, dass er die Firmen später einmal umbenennen würde, im Moment sehe er aber dafür keine Priorität.
Die neu-alten Inhaber wollen nicht nur alle bisherigen Mitarbeiter weiter beschäftigen, sondern auch neue Arbeitsplätze schaffen. «Wir werden sowohl bei der Technik und im Support wie auch bei den Finanzen aufstocken», sagte Grüter gegenüber IT Reseller. Er rechne mit 10 bis 15 neuen Mitarbeitern, die Aufgaben wahrnehmen werden, die bisher bei der Muttergesellschaft lagen.

«No comment» zu Zahlen

IT Reseller Online hatte geschätzt, der Umsatz des Unternehmens liege bei rund 11 Millionen Franken und der Übernahmepreis habe vermutlich zwischen zwei und vier Millionen betragen. Grüter mochte diese Zahlen weder bestätigen noch dementieren. Er gab aber zu erkennen, dass er und seine Mitbesitzer durchaus optimistisch in die Zukunft blicken: «Wir kennen das Unternehmen und die Mitarbeiter, und wir waren damit durchaus erfolgreich. Ich denke, auch unsere Kunden sind über die neue Entwicklung wohl nicht besonders traurig.»
Die Übernahme erlaube, wieder flexibler auf die lokalen Kundenbedürfnisse einzugehen. «Als Unternehmer und Marktkenner werden wir unseren Kunden Sicherheit, Qualität und Zuverlässigkeit der Dienstleistungen und Services zurückbringen», verspricht er. «Mit gezielten Produkt-Innovationen, etwa im Bereich der Internet-basierten Telefonie, werden wir unser Portfolio ausbauen.» Gemeint sind damit über die seit Anfang Jahr bestehende Partnerschaft mit der Zürcher e-Fon hinausgehenden, massgeschneiderten Angebote für Geschäftskunden. (fis)


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