Swisscom IT Services hebt mit Swiss ab

Schon wieder kann Swisscom IT Services ein Outsourcing-Projekt vorzeigen: Für Swiss übernehmen die Berner fortan den Betrieb von Arbeitsplätzen, der SAP-Basisapplikationen und des Call-Centers.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/01

     

Swisscom IT Services (SCIS) schliesst einen Outsourcing-Pakt mit der Swiss: Für einen hohen, zweistelligen Millionenbetrag soll der Berner Dienstleister ab dem 1. März dieses Jahres eine ganze Reihe von IT-Aufgaben für die nationale Airline übernehmen. Der Deal läuft laut einer Mitteilung über mehrere Jahre und umfasst den Betrieb der Midrange-Server-Landschaft, des SAP-Basissystems sowie die Installation, den Betrieb und die Wartung aller Computer-Arbeitsplätze in der Schweiz und an den Swiss-Geschäftssitzen im Ausland. Geplant ist zudem, dass Swisscom IT Services für Swiss auch das Call Center, den sogenannten IT Service Desk, übernimmt. Im Rahmen des bereits im November in groben Zügen vermeldeten und jetzt offenbar von allen Parteien unterzeichneten Outsourcing-Deals werden insgesamt 50 Mitarbeitende von Swiss zu SCIS wechseln. Total beschäftigt Swiss rund 145 Mitarbeitende in der IT. Nach der Umstellung verbleiben noch 65 Mitarbeitende in der IT-Abteilung der Swiss. 11 Mitarbeitende werden ihren Job verlieren, was allerdings nichts mit der Auslagerung an Swisscom IT Services zu tun hat, wie Swiss-Sprecherin Priska Sporri gegenüber der Nachrichtenagentur SDA ausführte.
In den sensiblen und geschäftskritischen Bereichen der IT wird die Airline weiterhin mit dem angestamm-
ten Partner EDS zusammenarbeiten: «EDS ist und bleibt der wichtigste IT-Provider für die Swiss. Wir betreiben die Kernsysteme der Fluggesellschaft, darunter unter anderem Applikationen für die Reservation, Ground Control und die Flugplanung», erklärt Marc Saxer, Mediensprecher von EDS Schweiz.

Swisscom IT Services auf der Überholspur

Der Projektgewinn bei Swiss stellt einen weiteren Meilenstein für Swisscom IT Services auf dem Weg zu der von Gruppen-CEO Jens Alder und CEO Urs Stahlberger angestrebten «marktführenden Position» dar. Innert kurzer Zeit konnte das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte 2004 einige grosse und vor allem auch wichtige Projekte ankündigen, darunter Deals bei der Tamedia, der Credit Suisse und den Krankenkassen KPT und CSS. Nach eigenen Angaben zeichnet SCIS nach Abschluss des Swiss-Deals nunmehr für den Betrieb von über 80’000 Computer-Arbeitsplätzen verantwortlich. In der jüngsten Vergangenheit wurden die Deals von SCIS jeweils postwendend aufs schärfste von der Konkurrenz kommentiert. Oft war von Dumping-Preisen und ähnlichen Machenschaften die Rede. Eine Praxis, die Swisscom-Gruppen-CEO Alder gegenüber IT Reseller kürzlich vehement in Abrede stellte. Was die Kritiker im Falle der Swiss allerdings mit Sicherheit von den Dächern pfeifen werden, ist die Tatsache, dass das Berner Telekommunikationsunternehmen einer der grössten Anteilseigner der jungen Schweizer Airline ist. (bor)


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