Mit Linux Desktop 9 legt
Novell ein Paket aus Betriebssystem und Anwendungsprogrammen vor. Dabei werden vorwiegend Anwendungen zusammengefasst, die mit der Akquisitionen von Suse und Ximian erworben wurden. Unter anderen sind dies Suse Linux, eine von Novell angepasste Version von Open Office, Novell Evolution für E-Mail- und Kalender-Funktionen sowie der neue Browser Firefox von Mozilla.
Als grafische Oberflächen stehen KDE und Gnome zur Verfügung. Ausserdem wird die Mono-Entwicklungsumgebung mitgeliefert.
Für die Bereitstellung und Wartung ist Desktop 9 in das Linux Management ZENworks integriert. Administratoren können damit Linux Desktops von einem zentralen Ort aus bereitstellen, konfigurieren und administrieren.
Kein Windows-Killer
Das erste von
Novell angebotene Desktop-Linux richtet sich insbesondere an Kunden, die bereits Unix-Workstations einsetzen oder eine IT-Umgebung benötigen, die nur wenige Aufgaben bewältigten muss. Der Novell Linux Desktop, schreibt das Unternehmen, sei nicht als Windows-Killer gedacht. Vielmehr gehe es darum, herauszufinden, wo und wann ein Desktop auf Open-Source-Basis eine sinnvolle und kostengünstige Alternative sei. Gegenüber den hohen Lizenzgebühren für Desktops anderer Hersteller sollen mit Linux Desktop 9 deutliche Einsparungen zu erzielen sein. «Wir sind Pragmatiker. Jetzt scheint uns der Zeitpunkt gekommen, an dem die Anwender von Open Source profitieren können», kommentiert Novell-CEO Jack Messman. Überdies würden Novell und die Open Source Community kontinuierlich weitere Anwendungen und Funktionalitäten zum Linux Desktop hinzufügen.
Öffentliche Verwaltungen angepeilt
Novell erwartet Nachfrage für seinen Linux Desktop insbesondere bei öffentlichen Einrichtungen und im Bildungsbereich, wo man versucht, die Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter zu verringern. Während dabei einige Organisationen ihre gesamte Infrastruktur auf Linux Desktops umstellen wollten, würden andere eine angemessene Mischung von porprietärer und Open-Source-Software erwägen.
Novells Linux Desktop 9 wird über die Vertragshändler verkauft. Im Preis von 50 Dollar pro System sind Updates für ein Jahr inbegriffen. Als CD ohne Updates kostet das Paket 35, in Kombination mit ZENworks 68 Dollar. Ausserdem gibt es eine «Evaluation Version» als Download. Sie findet sich unter www.novell.com/de-de/products/desktop/eval.html. (fis)