Bei HP pfeift ein scharfer Wind

Die enttäuschenden Quartalszahlen von HP haben Top-Managern den Kopf gekostet.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/14

     

Bewegte Zeiten bei HP: Als es Mitte August darum ging, die Geschäftszahlen für das dritte Quartal in der HP-Buchhaltung zu präsentieren, kündigte CEO Carly Fiorina im selben Atemzug personelle Konsequenzen an. In der Folge wurden drei Top-Manager gefeuert: Peter Blackmore (für das Direktgeschäft mit Grosskunden und Regierungen zuständig), der für das Amerika-Geschäft verantwortliche Jim Molton sowie Kasper Rorsted, der das Europa-Business leitete.
Die konsolidierten Konzernzahlen mit einem Umsatzplus von 9% auf 18,9 Mrd. Dollar und einem Reingewinn von 586 Mio. Dollar (Q3 2003: 297 Mio. Dollar) legten solch drastische Schritte nicht unbedingt nahe. Die Kritik von Fiorina betraf denn auch nur den Bereiche Enterprise Server und Storage, der in der Geschäftseinheit Technology Solutions Group (TSG) untergebracht ist. In diesen Bereichen ergab sich ein Umsatz-Rückgang von 5% und ein operativer Verlust von 208 Mio. Dollar. Fiorina geht davon aus, dass Probleme im Channel-Management in Europa allein für einen Umsatzverlust von 400 Mio. Dollar sorgten und zusammen mit höheren Vertriebskosten den Gewinn um 275 Mio. Dollar drückten.
Personelle Konsequenzen wurden in der Schweiz quasi vorweggenommen: Ende Juli wurde bekannt, dass der bisherige Schweizer Managing Director Ralf Brandmeier das Unternehmen verlassen hat, aus persönlichen Gründen, wie es hiess.
Per 1. August übernahm der amtierende Leiter der Schweizer Technology Solutions Group, Eduard Heer, interimistisch die Leitung der Schweizer HP-Niederlassung und die Aufsicht über die Customer Solutions Group. Wie Heer gegenüber IT Reseller sagte, sei auch in der Schweiz das dritte Quartal in den Bereichen Storage und Server ein schwieriges gewesen. «Wir glauben aber an unsere Möglichkeiten in der Schweiz und werden dies im Q4 auch untermauern», gibt sich Heer hoffnungsvoll. Einen Zusammenhang zwischen den Schweizer Umsätzen und dem Weggang Brandmeiers verneint Heer ausdrücklich. Für die Nachfolge Brandmeiers sei man auf der Suche nach einer «externen Lösung», hiess es auf Anfrage. (map/mh)


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