AMDs Athlon 64 3700+ und neues Sockelformat

Chip-Riese AMD stellte auf der Computex neue Prozessoren und den Sockel 939 vor.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/11

     

Auf der Computex, der weltweit zweitgrössten Computermesse in Taipeh mit rund 1500 Ausstellern, stellte AMD den Athlon 64 3700+ für den Sockel 754 mit 2,4 GHz und einem MByte L2-Cache vor, ausserdem den neuen Sockel 939.
Der Sockel 939 ist für günstiger zu produzierende 4-Layer-Mainboards optimiert, während die bisherigen Athlon-FX- und Opteron-Mainboards mit dem Sockel 940 aufwendigere und somit teurere 6-Layer-Mainboards brauchen.
Ausserdem genügen für die Sockel-939-Prozessoren ungepufferte DDR400-Module, es werden keine Registered DIMMs benötigt. Damit funktioniert auch «Cool’n’Quiet» wieder. Allerdings ist der neue Sockel 939 nicht Dual-fähig.
Der 939 Pin-Sockel ist als Plattform für Highend-PCs gedacht. Er unterstützt zwei Speicherkanäle. Als passende Prozessoren stehen bis jetzt die Athlon 64 Modelle 3500+ mit 2,2 GHz, 3800+ mit 2,4 GHz und FX-53 mit 2,4 GHz zur Verfügung. Die Sockel 939-Athlons haben 512 KByte L2-Cache, der FX-53 ein Megabyte.
Die neuen Prozessoren kommen mit auf 89 Watt ausgelegter Kühlung aus und benötigen eine Spannung von 1,5 Volt. Den Frontside-Bus hat AMD beim Sockel 939 von 800 MHz auf ein GHz beschleunigt.
Er überträgt nun in beide Richtungen bis zu 4 GByte/s. Dieser HT1000-Bus wird bisher von den Chipsätzen Nvidia nForce3 250, SiS755FX und VIA K8T800 Pro unterstützt.
In 1000er-Stückzahlen für OEM-Kunden kostet der Athlon 64 FX-53 799 Dollar und damit 66 Dollar mehr als die Sockel-940-Version. Der Athlon 64 3800+ steht mit 720 Dollar, der 3500+ mit 500 Dollar in der Preisliste. Der 3700+ für Sockel 754 schlägt mit 710 Dollar zu Buche. Die Preise der bisherigen Prozessoren sollen vorläufig nicht gesenkt werden.

PCI Express

Ein zentrales Thema der Computex war auch PCI Express. ATI und Nvidia zeigten Grafikchips für PCI Express. Die ATI-Chips verfügen über eingebautes PCI Express, Nvidia wird dagegen vorläufig mit AGP-Schnittstelle und einem externen PCI-Express- Konverter ausgeliefert.
Verschiedene Board-Hersteller zeigten Platinen mit Intels noch nicht offiziell vorgestellten Desktop-Chipsätzen Alderwood (i925) und Grandsdale (i915) sowie den Xeon-Versionen Tumwater und Lindenhurst. Deren neue LGA (Land Grid Array)-Prozessorsteckplätze arbeiten nicht mehr mit Pins, sondern mit Kontaktflächen an der Unterseite des Prozessors.
Damit sollen vor allem höhere externe Taktraten ermöglicht werden. Intel will dem Vernehmen nach den Frontside-Bus von 200 auf 266 MHz beschleunigen. Dies und die steigende Taktfrequenz der kommenden Pentium-4-CPUs dürfte jedoch Konsequenzen für die Kühler haben: Diese werden wohl demnächst 120 Watt oder mehr wegzublasen haben. (fis)


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