Adobe mit Rekordgewinn

Die letztjährige Schrumpfkur mit Stellenabbau beim Publishing-Spezialisten Adobe hat gewirkt. Für das Ende November 99 abgelaufene Geschäftsjahr meldet Adobe einen Rekordumsatz und -Gewinn. Der Umsatz stieg um 16% auf 1,015 Milliarden Dollar, der Gewinn betrug gar mit fast 238 Mio. Dollar weit über das Doppelte des Vorjahres. In Zukunft soll der Betriebsgewinn sogar exorbitante 30% des Umsatzes ausmachen.
Gemäss Alexandre Salzmann von Adobe Schweiz habe vor allem auch der Zukauf von Golive zum guten Ergebnis beigetragen. Obwohl er keine Zahlen aus der Schweiz nennen darf, war Salzmann immerhin zu entlocken, dass Adobe in der Schweiz mit jährlich angepeilten 35% noch stärker wächst als weltweit. Salzmann denkt, dass die lokale Präsenz ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Adobe hierzulande ist.

Direktverkaufspläne

«Es wäre blauäugig, zu behaupten, wir würden nie direkt verkaufen», meinte Salzmann zum IT Reseller. Bereits heute erzielt Adobe in der Schweiz ca. 10% des Umsatzes mit Direktverkäufen über «Adobe direct».
In Zukunft dürfte es auch auf dem Web einen Adobe-Shop geben, wo sich Kunden die Software posten können. Doch Salzmann beruhigt: «Das ist für uns ein alternativer Channel. Der Umsatz dürfte kaum von fokussierten Händlern wegfliessen.»
Adobe wird sich neben dem traditionellen Standbein Print-Publishing (Illustrator, Photoshop, Acrobat, Pagemaker und Indesign) mit Golive und «e paper solutions» ein Standbein im Internet-Markt aufbauen. Acrobat und PDF sind dabei ein Startvorteil, denn bereits heute dominiert der Adobe-Standard das Internet bei den technischen Handbüchern und Dokumentationen.
Gemäss Salzmann befinde man sich mit dem Lay-Out- und Produktions-Tool Indesign auf gutem Weg. Man habe wesentlich mehr Kopien verkauft als budgetiert. (hc)