Steve Jobs erntete stehenden Ovationen, als er verkündete, dass er nun nicht mehr Interims-CEO sein wolle, sondern die Geschicke von
Apple ganz in die Hand nehmen werde.
Als er 1997 bei seinem Amtsantritt meinte, es würde «wohl ein paar Monate dauern», bis ein neuer CEO gefunden sei, war das, wie sich nun zeigt, die Untertreibung des Jahres. Anderseits wäre vermutlich kein namhafter Manager bereit gewesen, den Job zu übernehmen, solange der eigenwillige Jobs im Aufsichtsrat mitmischte.
Praktisch ändert sich allerdings nicht allzuviel: Jobs führt neben Apple auch weiterhin das digitale Trickfilmstudio Pixar. Und da er das Kürzel i so sehr liebt, will er es auch als richtiger Apple-CEO beibehalten. Nur soll es nun nicht mehr für «Interim» stehen, sondern wie beim iMac für «Internet».
Mit seiner Entscheidung könnte Jobs gleich zwei mal ins Guinessbuch eingehen: Einmal als das längste Provisorium von Silicon Valley, anderseits als vermutlich einziger Mensch in der Hightech-Branche, der zwei Unternehmen gleichzeitig zum Erfolg führte. Mit Jobs an der Spitze produzierte Pixar Publikumserfolge wie «Toy Story» und «Bug’s Life», während die Apple-Aktie dank iMac und iBook vom tiefsten Punkt auf über hundert Dollar stieg. (fis)