ALR kommt bei Burkhalter Net Works unter

Die Insolvenz des eigenen Investors zog ALR beinahe mit in den Untergang.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/15

     

Dass die drei Buchstaben ALR verschwinden, bedauert Hauptaktionär und Geschäftsführer Rolf Hertling ausserodentlich, hat er doch viel Herzblut in sein Unternehmen gesteckt. Dass die Produkte bei Burkhalter Net Works gelandet sind, sieht er hingegen als Glücksfall: «Burkhalter ermöglicht, dass unsere Computer-Telefonie-Integration (CTI)-Systeme auf dem Markt bleiben.»
In seiner zehnjährigen Geschichte hatte sich das Luzerner Unternehmen vom Assemblierer zum Entwickler und Anbieter von CTI gemausert und vermarktete im wesentlichen das Telefonie- und Callcenter-System Televation und seit kurzem das auf KMU ausgerichtete All-
In-One-Kommunikationssystem HiConnect.
Seit drei Jahren, so Hertling, gehörten 40 Prozent der Firma dem deutschen Venture Kapitalisten Gold-Zack. Als dieser im Juni seine Insolvenz erklären musste, zeichnete sich Ungemach ab. Hertling: «Plötzlich fehlte uns das Geld für die Weiterentwicklung unserer Produkte. Ich sah nicht mehr, wie es weiter gehen sollte.»

Keine Konkurseröffnung

ALR war, so Hertling, bereits länger im Gespräch mit Burkhalter Net Works. «Das Telefoniegeschäft bei den KMU läuft traditionell über die Elektro-Installateure. Die sind natürlich, nach allem was in den Neunzigerjahren gelaufen ist, gegenüber IT-Firmen eher skeptisch. Für uns war klar, dass die Reputation eines gut eingeführten Partners da sehr hilfreich wäre.»
Natürlich wusste Hertling auch, dass bei Gold-Zack nicht alles so lief, wie es sollte. Schliesslich ging es dann aber doch schneller und radikaler, als gedacht: «Wir hatten grausam Pech», meint er, und fügt bei: «Immerhin wurde, anders als bei ITR-Online gemeldet, der Konkurs nicht eröffnet, sondern im summarischen Verfahren erledigt.
Burkhalter Net Works übernimmt Produkte, Örtlichkeiten und den grössten Teil des Personals. Von unseren Kunden habe ich darauf bereits durchaus positive Reaktionen erhalten.»

Burkhalter ist optimistisch

Beat Müller, Geschäftsführer von Burkhalter Net Works und innerhalb der Geschäftsleitung der Burkhaltergruppe für den Telematik-Bereich zuständig, bestätigt: «Wir hatten schon länger ein Augen auf die ALR geworfen, da deren Angebot der herrschenden Markttendenz zur Konvergenz entspricht und gleichzeitig sehr gut an hiesige Verhältnisse angepasst ist.»
In Zukunft wird Burkhalter Net Works in Luzern eine Geschäftsstelle als regionale Anlaufstelle für die Telematik-Angebote der Gruppe führen. Gleichzeitig wird von dort aus das CTI-Angebot für die ganze Schweiz betreut. Hertling wird dabei für Marketing und Verkauf verantwortlich sein.
Den Vertrieb der CTI-Produkte sieht er sowohl über VARs, wie über die mit Burkhalter verbundenen Elektro-Installateure. Vor allem für Hiconnect sieht er darin eine gute Chance, um im Markt Fuss fassen zu können. (fis)


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