G4-Macs aufgemotzt


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 1999/22

     

Nachdem Apple wegen der Lieferschwierigkeiten von Motorola die neuen G4-Desktopmodelle 50 Megahertz langsamer auslieferte und damit viele Kunden verärgerte, bekommt man jetzt ab sofort – ohne Preisänderung – ein verbessertes System. Am meisten profitiert dabei das kleinste Modell mit der 350-Megahertz-CPU. Neu ist es wie die schnelleren Modelle mit dem Sawtooth-Board mit AGP-Steckplatz ausgerüstet und verfügt zudem standardmässig über ein DVD-ROM-Laufwerk. Zum Sawtooth-Board passend bietet Apple ein neues 15-Zoll-TFT-Display mit digitalem Eingang an. Das «Apple Studio Display» ist für Fr. 2299.— im Fachhandel oder im Apple Store erhältlich.
Auf Anfang kommenden Jahres wird zudem – vorerst ausschliesslich im Apple Store – für knapp 100 Dollar ein Upgrade-Kit für die in älteren G4-Rechnern verbaute Rage-128-Grafikkarte erhältlich sein.
Während sich die technischen Probleme offensichtlich in Wohlgefallen auflösen, sorgt ein Memo von Steve Jobs für interne Aufregung: Die traditionelle Apple-Sitte, dass sich Soft- und Hardware-Entwickler in versteckten, nur mit bestimmten Tastenkombinationen abrufbaren «Ostereiern» verewigen, will der Apple Interimschef jetzt verbieten. Die Angaben seien allzu oft falsch und unvollständig und berücksichtigten die Apple-Mitarbeiter nicht, die in anderen Bereichen arbeiten und damit genau so zum Erfolg des Unternehmens beitragen.
Von einem weiteren Apple Missgeschick berichtet Wired News: In einer gut gemeinten Aktion hatte das Unternehmen Schüler auf den Campus nach Cupertino eingeladen, um ihnen und ihren Eltern vorzuführen, wie leicht man mit dem iMac und einem digitalen Camcorder Videofilme produzieren kann. Ein Teil der Schüler kam aus einer Nobelschule – daunter die Sprösslinge von Monty-Python John Cleese und Boxlegende Muhammed Ali. Andere waren weniger privilegiert. Lehrer Bob Griffin von der Bret-Harte-Grundschule: «Unsere Kinder besitzen keine Computer und manche ihrer Eltern nicht einmal ein Auto.» Diese Habenichtse fühlten sich von Apple nicht gerecht behandelt: Die Schönen und Reichen durften ihren iMac samt Videokamera nach dem Motto «Wer hat, dem wird gegeben» mit nach Hause nehmen. Die Ärmeren mussten alles ihrer Schule stiften. (fis)


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