Day: Vom Startup zum Multi

Die Basler Day, ehemals Bidule, betreibt konsequent den Ausbau zu einem multinationalen Unternehmen. Eine Holdingstruktur, Schweizer Risikokapital und ein US-Finanzierungspezialist sollen helfen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 1999/22

     

Der Einstieg von zwei Schweizer Risikokapitalfirmen, der UBS-Tochter Aventic und der Swiss Re Partnership, markiert eine Wende in der Geschichte des Schweizer Web-Entwicklers. Die beiden VC-Unternehmen haben sich mit 5,25 Millionen Franken an Day beteiligt und schicken je einen Vertreter in den Verwaltungsrat. Die Day wurde gleichzeitig neu strukturiert. Unter dem Dach der Day Interactive Holding AG finden sich unterdessen vier Ländergesellschaften (Schweiz, Deutschland, UK und USA), sowie die Day Management AG. Die vier Gründer der ehemaligen Bidule, nämlich Michael Moppert, Patrick Held, Roger Mäder und David Nüscheler halten immer noch eine Mehrheit an Day.

Ohne Amerikaner geht’s nicht

Mit Chris Harano ist ein junger, amerikanischer Finanzprofi an Bord geholt worden. Harano war bis 1998 bei Price Waterhouse und hat Erfahrung in der Finanzberatung von amerikanischen Webunternehmen. Er soll die Internationalisierung der Firma vorantreiben und ist für die strategische Planung zuständig.
Der 36-jährige Michael Moppert fungiert als CEO, Verwaltungsratpräsident und Chef der Länderverantwortlichen. Entwicklungschef ist David Nüscheler. Für Day Schweiz – immer noch die umsatzstärkste und grösste Niederlassung, ist Roger Zbinden verantwortlich. Im Februar 2000 soll eine Niederlassung in Singapur die Geschäfte in Asien ankurbeln.

Steigender Anteil des Lizenzgeschäfts

Day erwirtschaftete 1998 knapp 6 Millionen Franken Umsatz. Jährlich soll sich dieser ungefähr verdoppeln, so die ehrgeizigen Business-Pläne. Ein wichtiger Beitrag zum Wachstum soll das überproportional wachsende Geschäft mit den vorgefertigten «Communiqé 2» leisten. Zur Vermarktung von Communiqé 2 werden auch immer mehr Allianzen mit Consulting-Firmen und grossen Werbeberatern eingesetzt werden.
Die Leute von Day versprechen sich sehr viel von ihrem Communiqué 2. Als Webplattform der dritten Generation erlaubt es – so Day – die Integration von dynamischen Inhalts-Management, E-Commerce-Applikationen, Online-Auktionen und kundenspezifischer Anwendungen. Es ist also Authoring- und Verwaltungstool in einem und kann ausserdem es als Web-Front-End den Output einer Business-Applikation oder Datenbank übernehmen und CD-konform in HTML-Seiten umsetzen.
Besonders stolz ist man bei Day, CERN, als Kunden für Webmanagement und Authoring-Tools gewonnen zu haben. Die Genfer – immerhin die «Erfinder» des WWW, hätten vor dem Entscheid für Day 18 verschiedene Software-Pakete und -Angebote überprüft. (hc)


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