Windows CE verschwindet, Symban baut aus


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 1999/22

     

Während Microsoft den Namen von Windows CE durch die Bezeichnung «Windows powered» ersetzt, schmiedet Konkurrent Symbian (Epoc) neue Alianzen, um ihren Erfolg vor allem im Bereich der kabellosen Geräte weiter abzustützen. Microsoft wiegelt allerdings ab. Brian Shafer, für das Marketing der Microsoft Information Appliance Abteilung verantwortlich, meint: «Das ist kein so wichtiger Wechsel. Es geht nur um den Namen. Ob unter dem Deckel Windows CE, Windows 9.x oder sonst was steckt, interessiert doch die Anwender nicht.»
Solchen Statements zum Trotz sehen Beobachter im Verschwinden des Markennamens Windows CE mehrheitlich ein Zeichen dafür, dass das System im Consumermarkt nicht den Erfolg hatte, den sich Microsoft erträumte und weiterhin hinter dem Palm OS und Epoc von Symbian herdümpelt. Ob der Namenswechsel daran etwas ändern wird, ist zweifelhaft. Bereits wurde die Vermutung geäussert, dass die Anwender wohl eher enttäuscht sein werden, wenn sie merken, dass «Windows powered»-Geräte nicht die vollen Windwods-Features bieten, sondern nur gerade das, was CE geboten hat, samt dem unangenehm hohen Energieverbrauch.

Neue Symbian-Partner

Während Microsoft ankündigte, mit British Telecom ein «Windows powered» Handy entwickeln zu wollen (ITR berichtete), haben sich die Schwergewichte der kabellosen Szene mehrheitlich für Epoc von Symbian (allenfalls mit dem von Symbian anekündigten, integrierten Stift-Interface von Palm) entschieden. Nun werkelt Symbian eifrig daran, mit Hilfe alter und neuer Partner weitere E-Service-Anwendungen für ihre Plattform verfügbar zu machen:
Zusammen mit Oracle will Symbian auf einem Server logierende Anwendungen und Dienste mit Hilfe von Portal-to-go für die Symbian-Plattform optimieren. Mit der Oracle8i Lite Datenbank sollen Smartphones und andere Kommunikationsgeräte ausserdem in die Lage versetzt werden, Anwendungen und Informationen vom Internet herunterzuladen und zwischenzuspeichern, damit die Anwender auch offline damit weiterarbeiten können. Das gemeinsame Entwicklungslabor der beiden Unternehmen soll sich in erster Linie auf Kalender-, E-Mail-, Kontakt-Management und Kundenbeziehungs-Anwendungen sowie auf Online-Banking und -Shoping konzentrieren.
Symbian hat die Correct Spell- und Itellifinder-Technologien von Lernout & Hauspie lizenziert. Beide L&H-Technologien benutzen komplexe Textanalysen um Schreibfehler in Texten und Verzeichnissen zu korrigieren. Zudem werden damit die Suche nach Stichworten und das Informationsmanagement der vom Desktopgerät her gewohnten Funktionalität angeglichen.
In diesen Tagen wurde die Zusammenarbeit mit RSA Security Inc. bekannt. Mit der Integration der RSA BSAFE SSL-C Sicherheits Protokoll Komponenten im Sourcecode bekommen Symbian-Geräte eine sichere Umgebung für den Zugriff auf geschäftskritische und persönliche Daten und Dienstleistungen.
Die neuen Entwicklungen stehen allen Symbian-Lizenznehmern zur Verfügung. Dazu gehören neben Ericsson und Psion, die an Symbian beteiligt sind, auch so wichtige Handy-Hersteller wie Nokia, Panasonic und Motorola. (fis)


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