Die Volag AG Schlieren ist seit 15 Jahren im Bereich der mobilen Datenerfassung tätig, etwa für Strom- und Wasserableser, und mit Inhouse-Funk-Lösungen für Logistik-Unternehmen präsent. Mit M-Logistik hat die Firma nun erstmals eine Extranet-Funk-Lösung realisiert, welche die Logistikkette online bis zum Besuch beim Kunden verlängert.
Im Zentrum steht der M-Logistik Server, der über GPRS mit den mobilen Telefonen der Mitarbeiter kommuniziert. An den Server lassen sich je nach Bedarf eine Tourenplanung, eine Lagerverwaltung und ein ERP- System (Enterprise Resource Planing) anschliessen. Die in Zusammenarbeit mit Logobject entwickelte Java-Applikation für die Mobiltelefone kann über das GPRS-Netz aufgespielt und aktualisiert werden.
Dabei ist M-Logistik so ausgelegt, dass es sich in praktisch jede Infrastruktur einbetten lässt. Roland Jost, Inhaber und Geschäftsführer der Volag: «Wir sehen ein grosses Potential vor allem bei Dienstleistungsbetrieben, deren Mitarbeiter bei Kunden tätig sind und flexibel eingesetzt werden müssen.»
Als Beispiele nennt er Servicepersonal für Automaten, Kopierer oder Lifte. Darüber hinaus sieht er in Getränkeauslieferern und Home Delivery Services potentielle Kunden, da sich zusätzlich auch Entladekontrollen in das M-Logistiksystem integrieren lassen. «Das Bedürfnis ist gross», sagt Jost gegenüber IT Reseller, «bei unseren Kontakten rennen wir meist offene Türen ein.»
Einbindung ins Lagersystem
Die Logistik-Lösung von Volag steht zurzeit bei einem der grössten Schweizer Kaffeeverkäufer und Kaffeemaschinenvermieter, der Cecchetto in Bülach, im Einsatz. Die Firma vertritt Lavazza. Sie bietet ihren Kunden einen regelmässigen Service für Kaffeemaschinen an, beliefert sie mit den nötigen Produkten und füllt Getränkeautomaten auf.
Bei Arbeitsbeginn rufen die Mitarbeiter die von ihnen zu bedienenden Kunden auf dem Display des Mobiltelefons ab. Automatisch werden sie zu demjenigen mit der höchsten Priorität geschickt. Kundenstandort und Anfahrtswege werden ihnen auf dem Display angezeigt.
Da GPRS-Geräte immer online sind, ist der Standort der Mitarbeiter jederzeit bekannt. Die Route lässt sich daher in dringenden Fällen rasch ändern und ein optimaler Einsatz planen. Der Disponent in der Firma kennt aber auch den Lagerbestand in den Einsatzfahrzeugen die unterwegs sind, da Entnahmen im Fahrzeug vor Ort online abgebucht werden. Bei Bedarf wird das Fahrzeug zurückbeordert, so dass die Vorräte im Lager wieder aufgefüllt werden können.
Stundenabrechnungen
Rückfragen von Mitarbeitern leitet der Server direkt an die entsprechende Applikation weiter, bereitet deren Informationen auf und übermittelt sie an das Mobiltelefon. Die Arbeitszeit der Mitarbeiter und die Arbeitsrapporte werden samt der Unterschrift des Kunden vor Ort über den Touch-Screen Bildschirm des Telefons erfasst und in die Zentrale zur Verrechnung übermittelt. Sollte das Mobiltelefon einmal ausfallen oder verloren gehen, bleiben die Daten auf dem zentralen Server gespeichert.
Zurzeit setzt Volag für M-Logistik das Mobiltelefon P800 von Sony-
Ericsson ein. Wegen des grossen Bildschirms und der Touch Screen-Bedienung eigne es sich für diese Aufgabe besondern gut, aber auch von anderen Anbietern gebe es zunehmend geeignete Geräte. «Einer der Vorteile unserer Lösung ist es, dass wir dafür normale Consumer-Geräte benutzen können.
Das macht den Betrieb relativ günstig», meint Jost, «Die Lösung kostet Cecchetto pro Tag und Mitarbeiter gerade mal etwas mehr als einen Franken. Und sollte UMTS Verbreitung finden und entsprechende Geräte auf den Markt kommen, ist auch die Umstellung auf diesen Mobilfunk-Standard kein Problem.» (fis)
