Reorganisation und Personalkarussell bei HP

Mit einer Reorganisation möchte HP die bisher etwas getrennten Wege seiner Hardware-Abteilungen im Unternehmensbereich zusammenführen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/09

     

Hewlett-Packard hat die drei Hardwareabteilungen innerhalb der Enterprise Systems Groug (ESG) zusammengefasst. Die drei bisher getrennten Hardware-Abteilungen «Network Storage», «Business Critical Servers» und «Industry Standard Servers» wurden zu einer gemeinsamen Gruppe zusammengefasst. Ihr Chef ist Senior Vice President Scott Stallard.

Aus zwei Zungen mach eine

Die aus verschiedenen Lagern stammenden Hardware-Leute der «neuen» HP hatten bisher in den Augen der Öffentlichkeit nicht immer an einem Strick gezogen. Man hatte oft das Gefühl, dass gestandene HP-Leute und Ex-Compaq-Angestellte die Produkte ihres jeweiligen früheren Unternehmens mit deutlich mehr Begeisterung priesen als die des alten Konkurrenten – falls sie diese überhaupt erwähnten.
Partner und Analysten hatten in der Vergangenheit ausserdem moniert, dass auch die Strategien der verschiedenen Hardwareabteilungen manchmal von verschiedenen Unternehmen – sprich Compaq und «alte» HP – zu stammen schienen. HP will durch die Neuorganisation nun seine Hardware-Strategie im Unternehmensbereich vereinheitlichen – und sicher auch seine Leute besser auf eine Einheitslinie trimmen.

Keine Kostengründe

Zusätzlich wurde eine neue «Business Management und Operations Group» innerhalb der Enterprise Systems Group geschaffen, die sich um Strategie, Business- und Projektplanung kümmern soll. Ihre Leitung wurde an Howard Elias, bisher Chef der Network Storage-Gruppe, übertragen.
Stallard und Elias werden direkt Peter Blackmore unterstellt, der weiter an der Spitze der ESG bleibt. Die bisherige Chefin der Industry Standard Servers-Gruppe, Mary McDowell, will sich ein paar Monate Auszeit gönnen, danach aber wieder zu HP zurückkehren.
Die ESG hat im letzten Quartal einen Verlust (83 Mio. Dollar) eingefahren. Blackmore betonte aber, die Reorganisation solle die Verkäufe verbessern und sei nicht geplant worden, um Kosten einzusparen. Auch die Produkte-Roadmaps blieben unverändert.

Neue Highend-Strategie

Mit einer neuen Strategie will HP zudem den angeschlagenen Highend-Computing-Bereich in die Gewinnzone bringen. Die Strategie trägt den Namen «Adaptive Enterprise» und beinhaltet in erster Linie eine Reihe neuer Produkte und Dienstleistungen, die es Unternehmen ermöglichen sollen, ihre Investitionen in Computer-Systeme flexibler zu gestalten. Dazu zählen etwa das sogenannte Virtual Server Environment (VSE), das es Administratoren erlauben soll, ihre Ressourcen besser zu überwachen.

In CH vorerst alles beim alten

Ob und wie weit die Änderung der Organisationsstruktur auch in den regionalen Organisationen und konkret in der Schweiz nachvollzogen wird, ist im Moment noch unklar, wie uns die Sprecherin von HP-Schweiz, Katharina Ugur-Beriger, sagte. Man habe davon auch erst kurz vor der Veröffentlichung erfahren und müsse sich die Sache jetzt zuerst ansehen. (hjm/sk)

HPs Hattrick


Laut neuesten Zahlen von IDC für die Schweiz liegt HP im ersten Quartal marktanteilmässig sowohl bei den Commercial Desktops (vor Dell und Acer) als auch bei den Commercial Notebooks (vor Dell und IBM) und Consumer Notebooks (vor Acer und Fujitsu Siemens) an der Spitze. Allein bei den Consumer Desktops musste HP Rang eins bis fünf an FSC, Apple, Dell, Microspot und Acer abtreten.


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