Juristerei mit Staroffice


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/08

     

Schon allein die Tatsache, dass Sun die Geschichte meldet, ist eigentlich im Umkehrschluss ein Zeichen für das weiterbestehende Quasimonopol von Microsoft auf dem Desktop. Voller Stolz verkündet Sun nämlich einen Erfolg für seine Produktivitätssoftware Staroffice – dabei handelt es sich allerdings nicht gerade um eine Rieseninstallation: Es geht um insgesamt 350 Arbeitsplätze.
Immerhin sind es Institutionen mit bekannten und für Sun prestigeträchtigen Namen, die Staroffice einsetzen, nämlich das Schweizerische Bundesgericht (30 Richter, 280 Arbeitsplätze) und das Eidgenössische Versicherungsgericht (11 Richter, 70 Arbeitsplätze).
Das Urteilen scheint mit der Microsoft-Alternative leicht von der Hand zu gehen, rund 7000 Urteile und etwa 200’000 Seiten Text würden die beiden Gerichte mit Staroffice pro Jahr produzieren, so Sun.
Schon 1999 wurde die IT-Plattform der beiden Gerichte, sowohl Hard- als auch Software, auf Sun umgestellt, und auf den Desktops ein Pilotprojekt mit Staroffice 5.2 gestartet. Ab Anfang 2004 will man auf die Version 6 aufrüsten.
Neben der guten Eignung für die tägliche Arbeit weist Marc von Weissenfluh, der Chefinformatiker des Bundesgerichts, auf die tiefen Anschaffungskosten hin: «Für den Einsatz von Staroffice auf 350 Arbeitsplätzen bezahlen wir heute 12’000 Franken pro Jahr. Andere Produkte wären um ein mehrfaches teurer. (hjm)


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