Software-Download von 4Bananas

Es gibt Leute, die behaupten, der Softwarehandel werde in Kürze von der Bildfläche verschwinden. Doch noch gibt es reine SW-Händler. Einer von ihnen streckt die Fühler aus und versucht sich jetzt als ESD (Electronic Software Distributor).

Artikel erschienen in IT Reseller 1999/21

   

Die ASP-Variante, dass Software in Zukunft von sogenannten Application Service Providern gehostet und übers Web vermietet wird, scheitert im Moment noch an mangelnder Bandbreite. Microsoft kündigte unlängst an, ihr Office in Zukunft online zu vermieten, nachdem Sun nach der Übernahme von Staroffice bekanntgab, auch Starportal, die Internet-Version der Office-Suite in Zukunft gratis abzugeben.
Ein Zwischending, den Online-Kauf per Download (anstelle von Onlinebestellung der Software auf Diskette) bietet nun Software 4Bananas an.
Mit einem guten Internetzugang kann man bei Software 4Bananas eine beschränkte Anzahl von Produkten von Symantec, Lotus, IMSI und weiterer Hersteller herunterladen. Bezahlt wird vor dem Download mittels Kreditkarte. Danach erhält man eine Bestätigung mit Kennwort, Username und einem Link, der einen zum Server bringt, von welchem die Software heruntergeladen wird.
Die Angaben sind während sieben Tagen gültig und ermöglichen auch ein mehrmaliges Downloaden. Sofern verfügbar, sind die Handbücher in digitaler Form ins Produkt integriert.

ASP als Ziel?

Wie Dominique Gerber, Geschäftsführer von Software 4Bananas dem IT Reseller gegenüber erklärte, wird das Angebot laufend erweitert. Im Prinzip befindet man sich noch in einer Testphase, obwohl der Software-Download schon seit einigen Tagen operativ ist. Die Initiative zu diesem Projekt komme ursprünglich von Symantec Deutschland. Gerber kann sich gut vorstellen, dass die einzelnen Länderorganisationen nicht besonders begeistert sind, werden doch die so generierten Umsätze nicht auf die Länderniederlassungen verteilt, sondern «europazentral» verbucht. Aus diesem Grunde fällt beim Download auch die Mehrwertsteuer weg.
Die Software wird von einem Deutschen Dienstleister gehostet, also eine Art Vorstufe eines ASPs (Application Service Provider). Auf die Frage, wieso es in Zukunft überhaupt eine Vertriebsfirma wie die Gerbers brauche, wenn doch Software zentral verwaltet und vermietet wird, antwortet er prompt: «Das ist eine gute Frage, die sich aber so ohne weiteres nicht beantworten lässt. Auf jeden Fall haben wir erkannt, dass sich einiges ändern wird in diesem Bereich. Wir strecken die Fühler aus und sehen, was kommt. Eines ist sicher: Die Entwicklung geht langsamer, als wir es uns jetzt ausmalen. Und es wird in naher Zukunft immer Leute geben, die Software wie bis anhin auf Diskette kaufen.»
Dennoch soll, so Gerber, dieser Tage ein Kunde insgesamt 86 MB Software heruntergeladen haben. (mh)


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