Filemaker: Upgrade oder stirb


Artikel erschienen in IT Reseller 1999/21

   

Filemaker ist nicht gerade als die professionelle Datenbank bekannt. Trotzdem kann man mit dem Tool recht professionelle Lösungen mit einem unerreicht tiefen Aufwand stricken. Das Ding ist flexibel, günstig und der Lernaufwand hält sich in Grenzen, was zu einiger Beliebtheit in der Gemeinde der Mac-User geführt hat.
Nun aber drohen die amerikanischen Datenbänkler ihre Kunden und Entwickler nachhaltig zu vergraulen. Die neue Version 5 ist nämlich nicht vollständig rückwärtskompatibel zur vorherigen Versionen. Der Clou: alte Versionen kann man nicht mehr kaufen. Wer heute also einen zusätzlichen Arbeitsplatz mit Filemaker ausrüsten will, um auf gemeinsam genutzte Datenbanken zuzugreifen, hat ein ernsthaftes Problem. Denn dann wäre man gezwungen nicht nur sämtliche FM-Clients mit einem teuren Upgrade zu versehen, sondern auch noch die Host-Datenbanken auf die neue Version 5 zu konvertieren.

Ein Hintertürchen

Die Filemaker-Leuten lassen den geplagten Usern aber eine Hintertüre offen. Wer eine Lizenz des neuen FM5 postet, darf mit der Lizenznummer auch zusätzliche Kopien seiner alten Version 4x installieren. Doch das ganze Prozedere hinterlässt ein ungutes Gefühl. Denn den Hinweis darauf findet nur, wer ziemlich tief in der FM-Site herumgräbt. Und als wir es im Praxistest ausprobierten, weigerte sich die alte Version des FM, die Seriennummer der neuen Version anzuerkennen. Mit solchen Praktiken sorgt man dafür, dass der eigene Kundendienst auf jeden Fall genug zu tun bekommt.
Zusatzärger: ähnlich wie bei Microsofts Windows 2000-Servern muss man heute eine spezielle unlimitierte und natürlich teurere Server-Version erwerben, wenn man File-Maker-Applikationen ins Web stellen will. (hc)


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