Die Lehren aus CHS

Von Christoph Hugenschmidt, Chefredaktor IT Reseller

Artikel erschienen in IT Reseller 1999/21

   

Der Zusammenbruch der CHS-Gruppe ist dramatisch. Buchstäblich tausende von Arbeitsplätzen, aber auch sorgfältig aufgebaute Beziehungen zu Resellern und Herstellern stehen auf dem Spiel. In den letzten drei Jahren wild zusammengekaufte Distributoren aller Art stehen vor dem endgültigen Aus.
Glaubt man der New-Yorker Börse, sollen all die Läger, das Know-how und die Infrastruktur des Konglomerates praktisch nichts mehr wert sein.

Was lehrt uns das Debakel?

1. Traue nie einem Verkäufer: Claudio Osorio, der die Firma aufgebaut, aber auch (mit) in den Untergang getrieben hat, sei ein brillianter Verkäufer aber kein Finanzmann und auch kein Logistiker, sagen Insider.
2. Traue nie der New Yorker Börse: Osorio und seine Leute konnten so manchen Investoren von ihrem Konzept überzeugen. CHS kam in ernste Schwierigkeiten als der Börsenkurs im Mai zu sinken begann. Verbindlichkeiten wurden darum in Cash statt in noch auszugebenden Aktien fällig. Osorio und seine Freunde hatten zu diesem Zeitpunkt aber, so die böse Fama, ihr Scherflein schon ins Trockene gebracht.
3. Economies of scale sind keine Frage der nackten Zahlen, sondern der Logistik. Schiere Grösse nützt nur, wenn sie logistisch und als Einkaufsmacht auch ausgenützt werden kann.
Christoph Hugenschmidt


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Vor wem mussten die sieben Geisslein aufpassen?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER