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Ironie der Geschichte: Jetzt, wo alle Welt von der «Entbündelung der letzten Meile» spricht, gibt es in Zürich wieder ein WLL-Angebot. Dabei hat man schon fast vergessen, was sich hinter dem Kürzel WLL (Wireless Local Loop) versteckt. Gemeint ist eine hochfrequente Funkstrecke zwischen dem Kunden und dem WLL-Anbieter als Alternative zu Glasfaser- oder Kupferleitungen eben auf der «letzten Meile». Zur Zeit in der Schweiz einziger Anbieter ist der Westschweizer Provider VTX. VTX kann in Zürich mit dem Privat-Fernsehanbieter Star TV auch bereits einen Zürcher Kunden vorweisen. Die Romands hatten letzten Juli für wenig Geld die WLL-Lizenzen und -Anlagen von der konkursiten Onspirix übernommen. Obwohl die Preise für Mietleitungen und ADSL-Dienste wohl noch dieses Jahr stark unter Druck kommen werden, kann VTX einige Argumente für WLL ins Feld führen. So kostet in Zürich eine LAN-to-LAN-Verbindung (ohne Internet-Dienste) mit einer Bandbreite von acht Mbit/s im günstigsten Fall nur etwa 800 Franken pro Monat. Hardware inklusive. Voraussetzung ist allerdings, dass eine Sichtverbindung zwischen dem Kunden und einer der vier Zürcher WLL-Stationen von VTX besteht. Auch eine 2-Mbit/s-Internet-Anbietung über WLL kommt mit etwa 2080 Franken pro Monat (noch?) wesentlich günstiger als eine entsprechende Mietleitung. Vielleicht kommt das trübe Kapitel WLL somit doch noch zu einem guten Ende – sprich bringt eine Verbesserung der Schweizer Internet-Infrastruktur. Immerhin bezahlten im Mai 2000 diverse multinationale Firmen (Callino, Callahan, UPC, Firstmark u.a.) über eine halbe Milliarde Franken für insgesamt 34 WLL-Lizenzen. Profitiert hat bisher nur der Bund, denn die WLL-Anbieter gingen samt und sonders Konkurs oder stiegen erst gar nicht in das Geschäft ein. (hc)