Sun zeigt die Schokoladenseite

Sun hat bei den Quartalsankündigungen ein wahres Vorfrühlings-Feuerwerk von Produkten und Preisnachlässen gezündet. CEO Scott McNealy will zeigen, dass sein Unternehmen immer noch die Kraft hat, wettbewerbsfähig zu bleiben.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/03

     

Scott McNealy, nicht unbedingt dafür bekannt, ein Blatt vor den Mund zu nehmen, wenn es darum geht, sein Unternehmen ins rechte Licht zu rücken, verkündete: «Wir verändern heute das Verständnis von Network-Computing.
Wir haben von der Entwicklungsarbeit über den Markteintritt bis zum Support alles einer einheitlichen Plattform unterstellt. Damit ist Sun in der Lage, eine flexible und effiziente Infrastruktur zu besseren Preisen anzubieten.»
Das Resultat der annähernd 500 Millionen Dollar, die Sun laut eigenen Angaben pro Quartal in die Entwicklung seiner N1-Vision investierte, umfasst neben neuen Blade-Servern auch Verbesserungen im Mittelklasse- und High-end-Bereich.

Sun steigt ins Blade-Business ein

Die Sunfire-Blade-Server bezeichnete McNealy als «Multi-Architektur» Blade-Plattform. In dem «intelligenten» Chassis mit integrierten Switches und System-Controller können wahlweise und nebeneinander bis zu 16 Sparc- oder Intel-x86-basierende General-Purpose-Blades Platz finden. Auf den x86er-Boards kann Linux oder Solaris eingesetzt werde.
Ausserdem können Blades als SSL Proxy- und Content-Balancing-Server oder für NAS-Speicherzwecke eingesetzt werden und N1-Software, Sun One-Middleware und die Sun One Grid Engine nutzen.
Die neue «N1 Provisioning Server 3.0 Blade Edition» erlaubt es, solche Blade-Serverfarmen mit minimalem Zeitaufwand zu konfigurieren und zu verwalten.
Um RAID-Speicher als NAS-System für die Sunfire-Blade-Plattform zu verwalten, wurde Store Edge 3310 entwickelt. Damit ist eine Kombination von Server und Speicher auf nur gerade fünf Einschüben möglich. Die Lösung soll gegenüber Konkurrenzprodukten eine dreimal so hohe Speicherdichte und doppelt so viel Bandbreite erlauben.
Ab April will Sun neben der normalen On-Side-Installation auch fertige, nach Kundenwunsch konfigurierte Systeme liefern.

Midrange und High-end

Hier stehen für Sun Leistungs- und Preisoptimierungen im Vordergrund. Der neu vorgestellte Sunfire V880z ist der erste kompakte und günstige Workgroup-Server unter Solaris mit dem High-end-Grafikbeschleuniger XVR-4000. Sun zielt damit vor allem auf die Bedürfnisse bei der Ölsuche, die Automobil- und Flugzeugindustrie und auf die medizinische Forschung.
Sunfire V1280 ist ein rack-optimiertes 12-Wege-System mit verschiedenen, fortschrittlichen Features wie Dynamic Reconfiguration Technology und «On The Fly» austauschbaren CPUs und Speichereinheiten. Die Kosten für Anschaffung, Software und Support liegen laut Hersteller 15 Prozent unter denjenigen der Konkurrenzprodukte.
In den Midrange- und High-end-Servern wird der neue Prozessor UltraSparc III mit 1,2 GHz eingesetzt. Er basiert auf der Sun ONE Compiler R8-Technologie und schluckt rund 30 Prozent weniger Energie als die gegenwärtigen Ultrasparc-Prozessoren mit 900 MHz und 1,05 GHz.
Aus den Leistungsverbesserungen und den gesenkten Listenpreisen soll bei den Sunfire 4800, 6800 und den 12K- und 15K-High-end-Servern eine Preis-/Performance-Verbesserung von bis zu 35 Prozent resultieren.
Mit der Erneuerung der Produktlinie und neuen Partnerprogrammen, zu denen auch optimierte und getestete Partneranwendungen für Blade-Lösungen und ein Blade-Entwickler-Kit für Reseller gehören, will Sun den aufrückenden Konkurrenten auf dem vor allem in den USA schrumpfenden Servermarkt entgegentreten. (fis)


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