Sun sortiert Solaris und Linux

Sun versucht, Linux den richtigen Platz neben Solaris in der Firmenstrategie zuzuweisen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/02

     

Die Aberdeen Group sagt für 2003 ein Wachstum von 40 Prozent für Linux-Server voraus. Auf den Desktops allerdings werde sich Linux in diesem Jahr noch nicht durchsetzen, obwohl die Bemühungen von Firmen wie Dell, HP, IBM und Sun nicht zu übersehen seien. Falls Linux auf den Desktops mehr Verwendung findet, würde dies zu einer noch stärkeren Verbreitung von Linux-Servern führen, heisst es in dem Ausblick der Aberdeen Group.
Goldman Sachs ihrererseits untersuchten die technische Infrastruktur von 100 Unternehmen und kommen zum Schluss, dass Linux auf die Dauer Unix auch aus den Rechenzentren vertreiben werde.
Sun, als letzter der grossen Server-Anbieter zu Linux bekehrt, versucht zurzeit in der Firmenstrategie Linux den richtigen Platz neben dem alteingesessenen Solaris zuzuweisen. Enge Verwandtschaft Jeff Sawit, Technologie-Experte bei Sun, betonte anlässlich der Quartals-Pressekonferenz in Zürich vor allem die enge Verwandtschaft der beiden Betriebssysteme. Philosophie, Produkte, Dienstleistungen und Anwendungen seien weitgehend kompatibel, meinte er.
Nahezu alle Linux-Applikationen sollen auch unter Solaris 9 laufen und dabei von den Werkzeugen für die System- und Ressourcenverwaltung profitieren. Dem im Herbst vorgestellten, Intel-basierenden LX50-Server sollen, so wurde angekündigt, bald weitere x86-Server für Linux und Solaris folgen.
Ausserdem hat Sun mit «MadHatter» eine Initiative gestartet, welche die Linux-Desktop-Strategie mit einer neuen Client-Lösung verbindet. Der Beta-Release ist für Frühjahr 2003 geplant, die allgemeine Verfügbarkeit für Sommer 2003. Madhatter soll dann zumal mit Star Office und dem mit Microsoft Exchange kompatiblen Mail-Client Evolution sowie weiterer, vorkonfigurierter Software ausgeliefert werden.

Linux-Desktop für Call Center

Ausserdem kommt der Linux-Desktop mit der Java-Card-Authentifizierungstechnologie. Damit ist der Linux-Desktop laut Sun für den Einsatz im Call-Center, bei Behörden und Banken geeignet, wo er die Kosten für den Betrieb von Desktop-Maschinen «drastisch senken» soll.
«Bei uns gibt es keinen internen Wettbewerb zwischen Windows- und Unix-Produkten», meint Sawit, «unsere gesamte Forschung und Entwicklung konzentriert sich auf Lösungen im Unix-Stil.» (fis)


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