Paukenschlag
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/01
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/01
Das Jahr beginnt mit einem Paukenschlag: Also Comsyt steht zum Verkauf. Mit Also Comsyt und Systor, deren (Teil)verkauf in diesen Tagen bekannt gegeben werden wird, verschwinden früher oder später zwei Schwergewichte – oder zumindest deren Namen – aus der Schweizer Branche.
Verzeihen Sie mir die Arroganz: Ich bin nicht überrascht. Systor ist ein klassischer «New Economy-Fall»: Börsenambitionen und Risikokapital, zu teure, fremdfinanzierte Übernahmen, Integrationsprobleme, ein ängstlicher VC und Kreditgeber, die nicht mehr mitmachen... die Ursachen des traurigen Endes dieser Schweizer High-Tech-Firma sind schnell aufgezählt.
Ganz anders liegt der Fall bei Also Comsyt. Also-Chef Thomas Weissmann wurde ebenso wie alle anderen im Frühjahr 2000 vom Einbruch im Client-Server-Geschäft überrascht. Die Nachfrageschwäche dauerte länger als prognostiziert, zudem lernten Multis wie HP, T-Systems und Lexmark von Also Comsyt und sicherten sich das Geschäft mit den grossen Roll-Outs (UBS, Novartis, SBB). Doch Also Comsyt ist daran nicht zerbrochen, sondern wurde systematisch zu einem Systemintegrator umgebaut und schreibt heute wieder fast schwarze Zahlen.
Der Umbau hat allerdings zu einer massiven Verkleinerung von Also Comsyt geführt. Die Option «klein aber fein» ist für den zukünftigen Besitzer vielleicht eine Möglichkeit, nicht aber für die Krienser Holding. Lieber will sich die Schindler-Tochter auf das Kerngeschäft Distribution und Logistik-Dienste konzentrieren, wo ehrgeizige Projekte anstehen. Ich gehe jede Wette ein, dass Thomas Weissmann und die Also-Leute dieses Jahr noch einmal für Schlagzeilen sorgen werden. Jegliche Schadenfreude oder Hoffnung auf verminderte Konkurrenz ist fehl am Platz.
Der zukünftige Comsyt-Eigner, vermutlich ein expansionslustiger ausländischer Systemintegrator, wird auf einen Schlag zu einer schlagkräftigen und profitablen Schweizer Niederlassung kommen.
Christoph Hugenschmidt
Chefredaktor
Verzeihen Sie mir die Arroganz: Ich bin nicht überrascht. Systor ist ein klassischer «New Economy-Fall»: Börsenambitionen und Risikokapital, zu teure, fremdfinanzierte Übernahmen, Integrationsprobleme, ein ängstlicher VC und Kreditgeber, die nicht mehr mitmachen... die Ursachen des traurigen Endes dieser Schweizer High-Tech-Firma sind schnell aufgezählt.
Ganz anders liegt der Fall bei Also Comsyt. Also-Chef Thomas Weissmann wurde ebenso wie alle anderen im Frühjahr 2000 vom Einbruch im Client-Server-Geschäft überrascht. Die Nachfrageschwäche dauerte länger als prognostiziert, zudem lernten Multis wie HP, T-Systems und Lexmark von Also Comsyt und sicherten sich das Geschäft mit den grossen Roll-Outs (UBS, Novartis, SBB). Doch Also Comsyt ist daran nicht zerbrochen, sondern wurde systematisch zu einem Systemintegrator umgebaut und schreibt heute wieder fast schwarze Zahlen.
Der Umbau hat allerdings zu einer massiven Verkleinerung von Also Comsyt geführt. Die Option «klein aber fein» ist für den zukünftigen Besitzer vielleicht eine Möglichkeit, nicht aber für die Krienser Holding. Lieber will sich die Schindler-Tochter auf das Kerngeschäft Distribution und Logistik-Dienste konzentrieren, wo ehrgeizige Projekte anstehen. Ich gehe jede Wette ein, dass Thomas Weissmann und die Also-Leute dieses Jahr noch einmal für Schlagzeilen sorgen werden. Jegliche Schadenfreude oder Hoffnung auf verminderte Konkurrenz ist fehl am Platz.
Der zukünftige Comsyt-Eigner, vermutlich ein expansionslustiger ausländischer Systemintegrator, wird auf einen Schlag zu einer schlagkräftigen und profitablen Schweizer Niederlassung kommen.
Christoph Hugenschmidt
Chefredaktor
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