IT-Security ist auch dieses Jahr wieder eines der wichtigen Themen an der Orbit/Comdex. Das Wort Trend kann man allerdings in diesem Zusammenhang kaum mehr gebrauchen, inzwischen muss man wohl von einem Dauerbrenner sprechen. Gemäss den meisten Marktforschern ist VPN (Virtual Private Network, abhörsichere Verbindung über das Internet) inzwischen der umsatzstärkste Teilbereich innerhalb der IT-Security und wird dieses Jahr auch in absoluten Zahlen am stärksten wachsen. Auch die Umsätze mit Firewalls wachsen weiterhin, sie dürften, etwa gleichauf mit den Antivirenlösungen, der zweitwichtigste Umsatzgenerator sein.
Die Trends
Drahtlose LANs sind einer der Hoffnungsträger im Netzwerkbusiness, ihre Sicherheit wird aber immer wieder angezweifelt. Kein Wunder also, dass sich die Security-Spezialisten enthusiastisch auf dieses Thema gestürzt haben. Bei sehr vielen Ausstellern an der Orbit sind denn auch entsprechende neue Produkte und Konzepte zu sehen.
Ausserdem sieht man auf der Produkteseite die Fortsetzung und Verstärkung von zwei Trends, die schon seit einiger Zeit zu beobachten sind. Einerseits packen viele Hersteller immer mehr verschiedene Security-Funktionen in einzelne Appliances oder integrierte Software-Suiten. Während schon früher die Kombination VPN / Firewall beinahe Standard war, kommen jetzt immer öfter auch gleich noch Virenschutz, Intrusion Detection, Content Filter usw. hinzu.
Zweitens richten immer mehr Hersteller ihr Augenmerk auch auf die Sicherung der Clients, seien es PCs, oder, im Zuge des Wireless- und Mobile-Trends, inzwischen auch Notebooks, PDAs und in Zukunft Smartphones.
Symantec
Bei
Symantec sieht man die beiden Trends recht gut. Schon ein paar Monate bekannt ist die Gateway Security-Appliance, eine All-in-One-Appliance für den Zielmarkt KMU, die Firewall, Virenschutz, Intrusion Detection, Content Filter und VPN kombiniert.
Messeschwerpunkte für Symantec sind allerdings Managed Security Services sowie die «Symantec Client Security». Dies ist eine (gemäss Symantec die erste) integrierte Sicherheitslösung für Clients im Netzwerk und mobile Benutzer. Die neue Software kombiniert Antivirus, eine persönliche Firewall und Intrusion Detection.
Noch weiter in Richtung Mobile User dürfte Symantec in Zukunft gehen: Anfangs August wurde eine Partnerschaft mit Symbian abgeschlossen. Symantec will künftig Lösungen für Internetsicherheit auf Smartphones mit dem Symbian-Betriebssystem entwickeln.
(Halle 1.1, Stand B32)
Check Point / Nokia
Check Point will an der Orbit vor allem seine zwei neuen Produktbereiche vorstellen: «Active Defense Security» und das neue Programm für die Sicherheit in drahtlosen Netzen.
Am Messestand soll gezeigt werden wie «Smartdefense», das erste «Active Defense»-Produkt, Angriffe identifiziert und abwehrt sowie detaillierte Informationen zu den abgewehrten Attacken und Angriffsmethoden liefert.
Das neue Programm für die Sicherheit in drahtlosen Netzen wurde im Rahmen von Check Points Open Platform for Security-Allianz (OPSEC) entwickelt. Die Check Point Secure Virtual Network-Architektur wurde dabei auf mobile Geräte und Lösungen für drahtlose Netze ausgedehnt.
Ebenfalls am Stand von Check Point wird auch sein wichtigster Appliance-Partner
Nokia vertreten sein und dürfte die gerade lancierten Geräte IP350 und IP380 vorzeigen.
(Halle 2.1, Stand K60)
Sonicwall
Sonicwall legt den Schwerpunkt klar auf Distributed Security und speziell auf seine Management Plattform «Sonicwall Global Management System» (SGMS), mit der sich bis zu 500 Appliances zentral verwalten lassen. Dazu kommt die passende Produktfamilie, eine Palette von Appliances mit unterschiedlichen Leistungsmerkmalen, die aber alle mit der gleichen Firmware ausgerüstet sind und vom selben Managementsystem verwaltet werden können.
Neu sind eine Firewall mit integriertem Modem (fährt hoch im Falle eines Ausfalls der Standleitung) und eine Firewall speziell für Telearbeiter mit zwei verschiedenen LAN-Ausgängen, so dass der Geschäfts- und der Home-Bereich sauber getrennt werden können.
(Halle 1.1, Stand E39)
Cisco
Bei
Cisco soll dieses Jahr Security-mässig VPN ganz im Vordergrund stehen, vor allem V3PN, seine für Sprach- und Videoübertragung ausgerüstete VPN-Infrastruktur. Der Netzwerkriese stellt ausserdem, seiner Herkunft entsprechend, Security immer stärker als eine Funktion dar, die im Netzwerk selber, in den Switches und Routern implementiert werden sollte. Gerade hat Cisco zum Beispiel eine Reihe von Modulen angekündigt, durch die Switches der Catalyst 6500-Serie mit Firewall-, VPN- und SSL-Verschlüsselungsfunktionen sowie mit Möglichkeiten zur Überwachung des Netzwerkverkehrs nachgerüstet werden können.
(Halle 1.1, Stand C50)
3Com
Auch
3Com, schliesslich ebenfalls aus der Netzwerker-Ecke, geht mit seinen «Security-Aware» und Security-Conscious»-Produkten konzeptionell in eine ähnliche Richtung. Am Stand von 3Com wird dieses Jahr Security, wie Country Manager Daniel Kohler meinte, ganz im Vordergrund stehen. Das Hauptthema soll dabei die XRN (Expandable Resilient Networking)-Technologie von 3Com sein (Eine nähere Erläuterung finden Sie im Interview mit Daniel Kohler ab Seite 16). Weitere Schwerpunkte werden die Embedded Firewalls (für Clients) sowie sichere Wireless-LANs sein.
(Halle 1.1, Stand E60)
Die Security-Distis
Security-Interessierte sollten natürlich auch die Distributoren nicht vergessen. Produkte vieler weiterer Hersteller werden an den Ständen von im Security-Bereich tätigen Distis wie
Cetus (1.1 / B42),
Computerlinks (2.1 / B40), Peag (1.1 / B30
Rotronic (1.1 / D20), Sotec (2.1 / C70), Studerus (1.1 / B36) und TLK (1.1 / D32) zu sehen sein. (hjm)
