Teleglobe lässt Schweizer Provider hängen


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/10

     

Einer der weltweit grössten Provider, Teleglobe, scheint seine Kunden hängen zu lassen. Der Konzern gab vorgestern eine «Restrukturierung» bekannt. Fast die Hälfte der Mitarbeitenden sind entlassen worden, das Hosting-Business und Teile des Carrier-Geschäfts werden aufgegeben.
Dies scheint drastische Folgen zu zeige.
Ein Schweizer ISP erzählte uns, Teleglobe habe die Kapazität seiner Upstream-Leitung vorletzten Freitag um 9 Uhr ohne Vorwarnung auf einen Bruchteil reduziert. «Die haben von England aus irgendetwas umgeroutet», vermutet ein Mitarbeiter des besagten Providers.
Im Zürcher Büro von Teleglobe erreichten wir noch einen Mitarbeiter, der aber auch bereits am Packen war. Er bestätigte, dass die gesamte Schweizer Belegschaft per sofort auf die Strasse gestellt wurde. Einen Ausfall der Upstream-Leitung für den Kunden könne er sich gut vorstellen. Entweder habe man von London aus die Kapazität reduziert, oder es gebe ein technisches Problem. «Das interessiert hier niemanden mehr – der Techie wurde eh auch entlassen», so der entnervte Ex-Teleglobe-Mitarbeiter.
Deutsche Telekom soll massiv abbauen: Die Deutsche Telekom soll kurzfristig bis zu 30’000 Stellen streichen, berichtet die Financial Times Deutschland. 20’000 Stellen sollen beim Bereich Festnetz (T-Com) und 10’000 bei T-Mobile und beim Systemhaus T-Systems abgebaut werden. Man wolle die Zahl der Beschäftigten dem Markt anpassen, soll ein Insider gesagt haben. Von Konzernseite will man zu dem Gerücht keine Stellung nehmen.
Juno lenkt ein: Der US-Internet-Provider Juno darf seine AGB nicht mehr stillschweigend ändern. In einem Vergleich mit New Yorker Behörden stimmte er zu, Kunden vorab zu informieren. Juno wollte 2001 über eine heimliche Änderung Geschäfte machen.
Wird KPNQwest aufgebrochen? Dem paneuropäischen Carrier droht laut Berichten eine Aufspaltung. KPNQwest muss möglicherweise den erst vor kurzem gekauften Euro-Backbone «Ebone» verkaufen. Die Firma ist in Finanznöten und wird derzeit restrukturiert.
Worldcom vor dem Konkurs? Um die Telekommunikationsfirma steht es schlecht. Bis Ende Jahr könnte der Schuldenberg auf 32 Mrd. Dollar angewachsen sein. Analysten rechnen alsbald mit einem Antrag um Gläubigerschutz. Ziel ist eine Restrukturierung.
Terra Lycos will US-Provider werden: Der spanische Konzern will womöglich in den US-Access-Provider-Markt einsteigen, und zwar über einen Partner. Parallel dazu sollen nicht dem Kerngeschäft zugehörige Firmenwerte abgestossen werden,
so Berichte.


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