«Zuviel profitables Business, um Psinet zu schliessen»

Der das sagt, ist Marcel Casserini (Bild), GM von Psinet Switzerland. Lange genug hat er unter der Unsicherheit der bankrotten Mutter gelitten. Nach dem Verkauf von Psinet Europe blickt er wieder mit vollem Eifer in die Zukunft.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/09

     

«Für mich ist der Verkauf von Psinet Europe eine persönliche Befriedigung», sagt Marcel Casserini, der Chef der Schweizer Niederlassung von Psinet. Kein Wunder, lange genug sah die Zukunft nicht gerade rosig aus, obwohl Psinet Europe nie von Chapter 11 (Gläubigerschutz) der Psinet USA betroffen war. Jetzt hat sich eine Investorengruppe um den britischen Financier Michael W. Stevens gefunden, die für 9,5 Mio. Dollar Psinet Europe übernommen hat.

Europa als Ergänzung

Wichtigster Teil der neuen Besitzer ist Clearblue Technologies, welche in den USA über 22 Datacenter verfügt. «Das Gute ist, dass die neuen Besitzer bisher in Europa nicht vertreten sind, so ergibt sich keine grosse Integrationsarbeit», sagt Casserini. Ausserdem handle es sich nicht um einen Asset-Verkauf, sondern um einen reinen Aktien-Deal.
Das bedeutet, dass die neuen Besitzer neben den operativen Geschäftstätigkeiten auch alle Schulden und Verbindlichkeiten aus den bestehenden Backboneverträgen übernehmen. Ausserdem würden, so Casserini, die neuen Besitzer auch zusätzliches Geld investieren, um einen Teil der europäischen Datencenter zu komplettieren.

Wieder Vollgas

Casserini scheint nach dem Bekanntwerden der Übernahme also wieder ganz der Wirbelwind zu sein, den man von früher kannte: «Es hat uns schon geschadet, dass viele Mitbewerber eingegangen sind, hatten wir doch zwei, drei Projekte, die verschoben wurden. Aber ich stelle erfreut fest, dass trotz der schlechten Stimmung einiges Business an Managed Hosting vorhanden ist!»
Psinet Switzerland beschäftigt laut Casserini zurzeit 36 Mitarbeitende, macht jährlich rund 18 Mio. Franken Umsatz und einen siebenstelligen Nettogewinn. «Nun können wir wieder personell aufrüsten, das durften wir während der Verkaufsphase natürlich nicht. Wir haben bereits zwei neue Leute eingestellt», freut er sich. Sein Ziel sind zwischen 40 und 50 Angestellte, aufgestockt werden soll vor allem im Bereich Project-Sales, Presales und Customer Care. (mh)


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