«New HP» auf Messers Schneide


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/05

     

Um die geplante Übernahme von Compaq durch Hewlett-Packard tobte eine veritable «Schlacht um die Köpfe» der Aktionäre. Bis kurz vor den Abstimmungsterminen an den Aktionärsversammlungen von HP (19.3.) und Compaq (20.3.) gaben die Befürworter um HP-CEO Carly Fiorina und die Gegner des Deals um den HP-Erben Walter Hewlett Millionen Dollars aus. Man schaltete ganzseitige Anzeigen in den wichtigsten US-Medien und beschäftigte Heerscharen von PR-Leuten, Anwälten und anderen «Spin-doctors».
Erst wurden die Entscheidungsträger bei den institutionellen Anlegern und Banken gründlich beackert. Dann rückten die Kleinaktionäre für einmal ins Zentrum des Interesses. So berichtete HP-Kleinaktionär Shubert Koong im «Wall Street Journal», er habe wöchentlich Anrufe von HP-Vertretern bekommen, die ihn von den Vorteilen der Übernahme zu überzeugen suchten. Dazu kamen mehrere dicke Postsendungen mit vorbereiteten Formularen für die Übertragung des Stimmrechts. Herr Koong besitzt gerade mal 200 HP-Aktien.
Trotz laufender Propagandamaschinen, zeichnete sich kein klarer Trend ab. Als wichtiger Indikator galt der aktuelle Börsenkurs von Compaq, verglichen zum angebotenen Preis. Bei Redaktionsschluss lag der Kurs der Compaq-Aktie immer noch etwa 15% unterhalb des Angebots von HP – grosse Unsicherheit bei den Compaq-Aktionäre also, ob der Deal zustande kommt. Wer richtig spekulierte, konnte eine saftige Sofort-Prämie einstreichen.
Wie der Entscheid der HP- und Compaq-Aktionäre auch immer ausfällt – eines steht fest: Die Konkurrenz scharrt in den Startlöchern. Die Messer sind gewetzt. (hc)


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