Der europäische IT-Service-Management-Spezialist
Matrix42 hat in diesem Sommer eine Neuausrichtung seiner Partnerstrategie angekündigt. Mit einem umfassend überarbeiteten Partnerprogramm und der Ernennung von Oliver Herzog zum VP Channel verfolgt das Unternehmen ehrgeizige Wachstumsziele im Channel – europaweit und auch in der Schweiz. «Wir liefern eines der stärksten Partnerprogramme, die heute verfügbar sind», erklärte Herzog bei der Vorstellung des neuen Programms selbstbewusst. Es soll einheitliche, transparente Bedingungen für alle Partner schaffen. Je nach Partnerstufe wurden verschiedene Anreize eingeführt, die flexible Optionen und die Möglichkeit bieten sollen, zusätzliche Boni bei der Neukundengewinnung zu verdienen. Auch von weiteren Vorteilen wie Sales Incentives, Partnertrainings und Marketingaktivitäten ist die Rede.
Doch damit nicht genug: Matrix42 hat laut eigenen Angaben auch seine Vertriebsorganisation in den vergangenen Monaten strategisch umgestaltet, um seinen Partner-First-Ansatz besser abzubilden und zu stärken. Darüber hinaus soll sich ein erweitertes Team seither ausschliesslich auf die Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen konzentrieren. Hintergrund für diese Schritte sind strukturelle Veränderungen im Unternehmen: Nach dem Einstieg des Finanzinvestors Corten Capital im Jahr 2021 und dem Zusammenschluss mit dem nordischen Anbieter Efecte wurden interne Prozesse und Strukturen umfassend neu aufgesetzt und die Organisation neu ausgerichtet. Ein zentraler Bestandteil war die Zusammenführung bisher regional aufgestellter Channel-Teams zu einer europäischen Einheit. «Selbstverständlich gehört dazu auch eine dedizierte Channel-Betreuung in der Schweiz, die wir sichergestellt haben», so Oliver Herzog gegenüber «IT Reseller».
In der Schweiz stets aktiv
In der Schweiz ist
Matrix42 mit einem eigenen Team in Zürich präsent. Dieses deckt Kernbereiche wie Beratung, Vertrieb und Training ab. «Bei der Personalplanung war und ist uns wichtig, zielgerichtet die Bedürfnisse unserer Kunden und Partner schnell und unkompliziert bedienen zu können – was uns auch in der Schweiz gelungen ist», sagt Herzog. Zudem arbeite man regionsübergreifend als europäisches Team zusammen und könne so schnell auf zusätzliche Ressourcen aus anderen Ländern zugreifen.
Den Eindruck, dass es in den letzten Jahren gefühlt ruhiger um Matrix42 in der Schweiz war, kann Herzog nachvollziehen. Mit dem Einstieg von Corten Capital und der Neuausrichtung im Management habe man intern die Basis für das weitere europäische Wachstum geschaffen. «Es ist gut möglich, dass das nicht immer gross sichtbar war. Aber Matrix42 war in der Schweiz stets aktiv. Heute sind wir präsenter und aktiver als je zuvor. Wir arbeiten eng mit strategischen Partnern zusammen und legen grossen Wert darauf, diese Partnerschaften weiter auszubauen.» Hierzu fügt der neue Channel-Chef an: «Unsere Partner-First-Maxime ist für uns von grösster strategischer Bedeutung. Wir möchten Partnern alle Möglichkeiten bieten, gemeinsam mit uns zu wachsen. Die erforderlichen Weichen haben wir hierfür mit der neuen Aufstellung gestellt.»
Einheitliches Partnerprogramm
Das neue Partnerprogramm ersetzt frühere, teils regional unterschiedlich geregelte Programme und bietet nun einen einheitlichen Rahmen – auch für die Schweiz. «Es war uns wichtig, Transparenz und Vergleichbarkeit zu schaffen, um ein stärkeres, kohärentes Partnerumfeld in ganz Europa zu ermöglichen», erklärt Herzog. Das Programm sei so strukturiert, dass es grenzüberschreitend funktioniert und auf nachvollziehbaren Kriterien basiert. «Egal ob ein Partner in Finnland, Frankreich oder der Schweiz sitzt – die Bedingungen sind transparent und vergleichbar», sagt Herzog. «Damit wollen wir Vertrauen schaffen – und vor allem gemeinsames Wachstum ermöglichen.» Entsprechend wurden allerdings auch keine lokalen Anpassungen für den Schweizer Markt vorgenommen. «Eines unserer Ziele war, die Komplexität des Programms zu reduzieren und stattdessen in all unseren Märkten die gleichen Rahmenbedingungen und somit einen fairen Wettbewerb zu schaffen», sagt Herzog. Für lokale Besonderheiten und regional bezogene Aktivitäten wie Events gebe es trotzdem Raum. «Letztendlich geht es darum, faire Bedingungen zu schaffen und gleichzeitig lokale Verbundenheit zu fördern.»
Wichtig bei der Entwicklung des neuen Programms war zudem die schnelle und faire Integration neuer Partner. «Derzeit überarbeiten wir unser Partner-Onboarding – das soll im vierten Quartal abgeschlossen sein», so Herzog.
Matrix42 verspricht eine strukturierte «Journey to Success», in der Partner je nach Rolle massgeschneiderte Trainings und Zertifizierungen durchlaufen. Qualität und Effizienz würden dabei im Vordergrund stehen, um den zeitlichen Aufwand für die Partner so gering wie möglich zu halten. Unterstützt werden neue Partner durch das Channel Care Team, das Channel Development Management sowie durch den Vertrieb. Auf Wunsch begleitet auch die Professional-Services-Organisation bei Projekten – ohne in Konkurrenz zu Partnern zu treten, wie Herzog unterstreicht.
Vier Partnerstufen
Insgesamt kennt das Matrix42-Partnerprogramm vier Stufen.
Registered Partner erhalten Zugang zur Deal-Registrierung für Neukunden, zur Matrix42 Academy sowie zu vorbereiteten Marketingkampagnen.
Silber-Partner profitieren zusätzlich von Marketing Development Funds (MDF), Margenvorteilen bei First-Level-Support oder Zugang zur Cloud-Demo-Umgebung.
Gold-Partner erhalten höhere Margen, wobei auch höhere Anforderungen an die zertifizierten Mitarbeiter gestellt werden. Sie erhalten ausserdem Zugang zu Early-Adopter-Workshops und können eigene Lösungen auf dem Matrix42 Marketplace platzieren.
Platin-Partnern werden besonders attraktive Margen versprochen, gleichzeitig sollen hohe Anforderungen an die Zertifizierungen sicherstellen, dass diese Partner über hohes Fachwissen rund um die Matrix42-Produkte verfügen. Sie erhalten eine Vielzahl weitere Benefits, etwa die enge Zusammenarbeit mit dem Channel-Team von
Matrix42. Sie sind zudem automatisch Mitglieder des Partner Advisory Boards, über das sie direkten Einfluss etwa auf die Produktentwicklung und weitere Themen nehmen können.
Herzog betont nochmals die Leitlinien des Programms: Einfachheit, Skalierbarkeit und Kollaborationsfokus. Man setze auf wertorientierte Zusammenarbeit, messbare Erfolge, klare Kriterien und attraktive Incentives – etwa gekoppelt an Umsätze im Neukundengeschäft.
Weitere Partner gesucht
Aktuell zählt
Matrix42 in der Schweiz über 35 aktive Partner – von spezialisierten Dienstleistern bis zu grossen Multi-Vendor-Partnern. Die Einstufung ins neue Partnerprogramm wurde zwar vorgestellt, aber: «Wir werden innerhalb dieses Jahres keine Anpassungen bei bestehenden Partnern vornehmen, um das Geschäftsjahr 2025 ohne Änderungen weiterlaufen zu lassen.» Schon heute seien Partner in allen Stufen vertreten – und das werde auch im nächsten Jahr so bleiben.
Gleichzeitig ist Matrix42 aktiv auf der Suche nach neuen Partnern: «Die beste Zeit, Matrix42-Partner zu werden, ist jetzt», so Herzog. Denn die Nachfrage nach europäischen Lösungen steige stark – gerade nach Anbietern, die europäische Werte leben, Datenschutz respektieren und regulatorischen Anforderungen gerecht werden. «Dieses Momentum schafft eine ideale Grundlage, um gemeinsam mit unseren Partnern nachhaltiges Wachstum zu erzielen und erhebliche Mehrwerte für unsere Kunden bereitzustellen», erklärt Herzog, und fügt an: «Unsere Vision, die ‹European Choice in Service Management› aufzubauen, basiert auf Partnerschaften, die sich ergänzen, sei es durch technisches Know-how, Branchenexpertise oder gezielten Marktzugang.» Dabei könne man Lösungen für jegliche Kundengrösse anbieten – auch über das IT Service Management hinaus mit Software Asset Management, Identity- und Access-Management und mehr.
(mw)