Keepit in der Schweiz auf Partnersuche
Quelle: Keepit

Keepit in der Schweiz auf Partnersuche

Der dänische Backup-Anbieter Keepit hat in der Schweiz zwei Rechenzentren für die hiesige Kundschaft in Betrieb genommen. Cyril VanAgt (Bild), VP Channel EMEA bei Keepit, sagt diesbezüglich im Gespräch mit "Swiss IT Reseller", dass man in der Schweiz auf der Suche nach neuen Partnern sei.
22. Mai 2024

     

Cloud-Backup-Spezialist Keepit hat eine grosse Neuigkeit für hiesige Kunden: Mit der Inbetriebnahme von zwei Rechenzentren auf Schweizer Boden adressiert der Anbieter Schweizer Unternehmen, die hohen Wert darauf legen, dass ihre Daten im Land verbleiben und die Verarbeitung und die Speicherung somit zu hundert Prozent der Schweizerischen Gesetzgebung in Sachen Datenschutz entsprechen. Cyril VanAgt, seines Zeichens VP Channel EMEA bei Keepit, sagt im Gespräch mit "Swiss IT Reseller", dass Keepit zudem bis dato keine physische Präsenz in der Schweiz im Sinne von Backoffice oder Verkaufsstellen hatte. Das soll sich nun ebenfalls ändern. "Wir haben einige Mitarbeitende, welche für den Schweizer Markt zuständig sind, aber die arbeiten remote. Ausserdem haben wir soeben einen lokalen Partner Manager in Lausanne gewinnen können, der die Schweizer Partner von Keepit betreut", erklärt VanAgt die regionale Struktur des Unternehmens. Vor der Inbetriebnahme der neuen Rechenzentren wurden der Schweizer und der österreichische Markt hingegen noch von der deutschen Niederlassung in München aus betreut. Nun, da Keepit mit einem dedizierten Schweizer Angebot im hiesigen Markt vertreten ist, plant das Unternehmen, das regionale Team noch weiter auszubauen.

"Mit unserem neuen Partner Manager als erstem Schweizer Mitarbeiter, der sich vor Ort in der Schweiz befindet, demonstrieren wir, wie ernst wir es mit unserer Partner-only-Strategie meinen", betont der Channel-Verantwortliche. Diese hatte der Anbieter Anfang des Jahres definiert. VanAgt unterstreicht darüber hinaus, dass das Unternehmen, welches bislang mit weniger als zehn Schweizer Partnern – unter anderem Bechtle, Somnitec und Joker IT – zusammenarbeitet, offen für neue Partner ist. Um für diese attraktiv zu sein, hat Keepit im Januar dieses Jahres neben der Partnerstrategie auch das eigene Partnerprogramm überarbeitet. Um Anreize zu schaffen, arbeitet Keepit dabei mit drei verschiedenen Leveln: Registered, Select und Elite. Während der erste Status lediglich die Vertragsunterzeichnung bestätigt und das Geschäft mit Keepit ermöglicht, folgen die attraktiveren Belohnungen auf den höheren Levels. Select-Partner profitieren beispielsweise von einem vergünstigten Preis für die interne Nutzung von Keepit-­Dienstleistungen. Elite-Partner haben überdies Zugang zu einem dedizierten Partner Manager und einem technischen Manager, der die Partner bei vertrieblichen und technischen Fragestellungen berät und unterstützt. Darüber hinaus werden Elite-Partner bei Events, welches möglicherweise Zugang zu neuen Kunden eröffnen, bevorzugt.


Wachstum mit Partnern vorantreiben
Um einen höheren Partnerstatus zu erreichen, setzt Keepit zwei Aspekte voraus. Die erste Voraussetzung sind notwendige Skills. "Wir erwarten von unseren Partnern, dass sie Weiterbildungen absolvieren, um mit der Portfolio-Landschaft und den Produkten von Keepit vertraut zu sein." Das umfasst ein Sales-Training sowie ein technisches Training. Elite-Partner müssen zusätzliche Zertifizierungen absolvieren. Die zweite Voraussetzung ist der generierte Umsatz mit Keepit-Produkten in Schweizer Franken, erklärt Cyril VanAgt, ohne jedoch Zahlen zu nennen. Der Channel-Verantwortliche erklärt aber, dass ihm die Skills ein persönliches Anliegen sind. Bevor er die Funktion als VP Channel EMEA im Sommer 2023 übernahm, wurden Partner lediglich nach Umsatz eingestuft.

Keepit möchte künftig ausschliesslich über Partner wachsen und vertreibt seine Dienstleistungen nicht mehr direkt. Noch bestehende Verträge zwischen Keepit und Direktkunden werden ab dem Zeitpunkt der Verlängerung an die Partner übergeben. Auch der Wechsel von der Partner-first- zur Partner-only-Strategie hat VanAgt persönlich nach seinem Antritt im vergangenen Jahr vorangetrieben. Seine Anforderungen: Der ideale Partner von Keepit verfügt bereits über tiefes Know-how in mindestens einem der zwei Fachbereiche SaaS-Applikationen oder Datensicherung. Darüber hinaus setzt der Manager das Commitment zu Keepit voraus. Das heisst, Partner müssen die Bereitschaft haben, in Keepit zu investieren, um gemeinsam zu wachsen. Wer diese Voraussetzungen mitbringt, sei herzlich eingeladen, gemeinsam das Wachstum in der Schweiz voranzutreiben, und zwar sowohl als Reseller wie auch als MSP, so VanAgt.
Schweizer Datencenter für Schweizer Kunden
Keepit sieht sich als Allround-Anbieter für Backup-Lösungen für SaaS-Applikationen wie Microsoft 365, Entra ID, Salesforce, Google Workspace und weitere Dienste. Die neuen Schweizer Rechenzentren seien in diesem Rahmen nicht nur aus regulatorischer, sondern auch aus technischer Sicht sehr interessant. VanAgt unterstreicht beispielsweise die Tatsache, dass die Datenschutzbestimmungen des Anbieters sehr hoch sind und teilweise die gesetzlichen Anforderungen übertreffen. Als Beispiel dafür führt VanAgt das "Recht auf Vergessenwerden" ins Feld. Wann immer ein Kunde von Keepit sicherstellen möchte, dass die gespeicherten Daten nicht mehr verarbeitet werden, wird der Pointer zu den entsprechenden Daten gelöscht, damit diese nicht mehr auffindbar sind. Die Daten selbst werden hingegen nicht gelöscht. Denn das Sicherheitskonzept von Keepit sieht vor, dass die komplette Löschung von Daten technisch nicht möglich ist.

Die Rechenzentren befinden sich im Grossraum Zürich, den genauen Standort gibt Keepit aus Sicherheitsgründen jedoch nicht preis. Der Anbieter verspricht den Schweizer Kunden, dass die in den Schweizer Rechenzentren gespeicherten und verarbeiteten Daten das Land nicht verlassen. Es fände keinerlei Kommunikation oder Austausch mit Servern aus dem Ausland statt, wie VanAgt unterstreicht. Aus diesem Grund sind die Schweizer Rechenzentren priorisiert für Schweizer Kunden verfügbar. Ein Firmenstandort in der Schweiz ist somit zwingend notwendig, um die Services aus den hiesigen Rechenzentren als Kunde nutzen zu können.
Der Schweizer Partner Equinix ist dabei wiederum für die Anbindung der Rechenzentren ans Internet zuständig, ausserdem verfügt Keepit über eine direkte Leitung zum Microsoft Azure Datacenter, um die höchste Bandbreite für seine Kunden zu gewährleisten. Das schafft Potenzial. Zwar betreut Keepit regionale Kunden bereits seit September 2019. Da sie früher jedoch auf die deutschen Rechenzentren zugreifen mussten, hat Keepit das Wachstum innerhalb der Schweiz bisher nicht aktiv forciert. Und obwohl die Eröffnung der neuen Standorte erst etwas mehr als einen Monat zurückliegt, konnte Keepit hierzulande bereits diverse Neukunden gewinnen, unter anderem ein Unternehmen mit einem Vertrag über 50’000 User.


Das Geheimnis liegt in der Software
Nun ist Keepit aber nicht der einzige Anbieter, der hierzulande Rechenzentren sowie die entsprechenden Services für die hiesige Kundschaft betreibt. Nebst den hohen Datenschutz- und Redundanz-Versprechen hebt VanAgt daher den Zugang zu den Daten im Ernstfall hervor. Selbst wenn beispielsweise Microsoft 365 down sein sollte, ist es laut dem Manager möglich, die gesicherten Daten von Microsoft 365 über das Keepit Datencenter auszulesen.

Und zu guter Letzt betont VanAgt die Bedeutung der eigenen Software. So nutzt auch Keepit Standard-Hardware, die andere Unternehmen ebenso beziehen können. Doch die Intelligenz, die das Rechenzentrum und den Speicher betreibt, wie VanAgt es nennt, befindet sich in der Software, die von Keepit inhouse entwickelt und gepflegt wird. Keine andere Firma hat Zugriff auf diese Software, sie unterliegt dem Geschäftsgeheimnis von Keepit. Und dieses Geheimnis wird zwar auch gegenüber den Partnern von Keepit nicht offenbart, doch können sie es laut ­VanAgt nutzen, um gemeinsam mit dem Anbieter Kunden zu gewinnen und erfolgreich zu betreuen. (dok)


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