Mark Sturzenegger - Der Schrauber
Quelle: zVg

Mark Sturzenegger - Der Schrauber

Mark Sturzenegger blickt auf eine beachtliche Karriere als Sales und Channel Manager in der Schweizer Software-Branche zurück. Entdeckt wurde sein Verkaufstalent schon früh.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2013/11

     

Es ist grau, kalt und regnet in Strömen. Diese winterlich-herbstliche Stimmung sagt Mark Sturzenegger überhaupt nicht zu, denn eben erst hat der 46-Jährige ein altes Motorrad der Marke Norton fertig restauriert und hätte damit gerne noch eine kleine Spritztour unternommen. «Jetzt wird daraus vermutlich nichts mehr», meint er, während er aus dem Fenster blickt, und insgeheim doch noch auf ein paar letzte, schöne Herbsttage hofft.
Alte Zwei- und Vierräder haben es dem gebürtigen Zürcher, der seit 2010 beim Softwarehersteller CA Technologies arbeitet, angetan. «Ich schraube einfach sehr gerne», erklärt er. Deshalb verbringt er viele seiner wenigen Freizeitstunden in einer kleinen Garage, die er zusammen mit einem Freund gemietet hat und in der schon einige Schmuckstücke stehen beziehungsweise gestanden haben – denn sind sie einmal aufgefrischt, werden sie aus Platzgründen schweren Herzens meist wieder verkauft.

Motoren, Technik und Verkauf

Motoren und Technik ganz allgemein liegen Sturzenegger seit seiner Kindheit im Blut. So überrascht es nicht, dass er sich nach der obligatorischen Schulzeit für eine Ausbildung als Fernmelde-, Elektro- und Apparatemonteur (FEAM) entschieden hat und später in der IT-Branche gelandet ist. Er hat aber noch ein anderes Talent: «Man hat schnell gemerkt, dass ich mit Kunden ganz gut klar komme.» Darum sei er bereits kurz nach seiner Lehre sanft in diese Richtung «gestossen» worden. Etwas, das er heute nicht bereut, im Gegenteil: «Es ist ganz gut gegangen und ich habe bis heute sehr viel Spass am Kundenkontakt und am Verkauf, mittlerweile mehr als am Technischen.»
Doch nicht nur mit Kunden versteht sich Sturzen­egger gut, mit Menschen ganz allgemein. «Ich gebe gerne mein Wissen und meine Erfahrung weiter», erklärt er und bezeichnet das Coaching denn auch als eine seiner grössten Stärken.
Darum hat er kurz nach seiner Lehre erneut die Schulbank gedrückt und sich zum Lehrlingsausbildner weitergebildet. Ausserdem hat er sich nie mit dem Job eines Account Managers zufrieden gegeben, sondern immer nach mehr gestrebt. Als Director Alliances Central (DACH) bei CA führt Sturzenegger heute ein Team in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wobei er seine Rolle mehr als Mitarbeiter seiner Mitarbeiter sieht, denn als Chef: «Sie können jederzeit auf mich zählen und wenn sie mich brauchen, als Ressource einsetzen.» Als Schwäche bezeichnet er derweil, dass er manchmal zu stark in Prozessen denkt.
Zu seiner doch eher ruhigen und besonnenen Art passt, dass der Channel Manager, der in seiner Freizeit auch Uhren sammelt, kocht und segelt, seinen Mitarbeitern eine lange Leine lässt. «Aber natürlich nur, solange es gut geht, sonst wird sie schnell sehr kurz», erklärt Sturzenegger und führt aus, dass er von Grund auf Vertrauen in jemanden hat und gewisse Mitarbeiter mehr oder weniger Regeln beziehungsweise Freiraum benötigen als andere.

Software bestimmt seine Karriere

Auch er selbst geniesst es, wenn er einen gewissen Frei- und Spielraum hat. Das war letztlich auch entscheidend für seinen Wechsel als Country Manager Schweiz der Software-Sparte von HP zum Sales Director von CA in der Schweiz im Frühling 2010. Anfangs habe er es als spannend empfunden, in einem so grossen Konzern mitarbeiten zu können, später sei es dann aber immer mehr zur Belastung geworden. Vor allem hat ihm zugesetzt, dass Software bei HP damals «nur Beigemüse» und die Hardware-Lastigkeit sehr gross war.
Software bestimmt seit über 20 Jahren die Karriere von Mark Sturzenegger. Erstmals in Kontakt damit gekommen ist er nach seiner Lehre bei der Firma Satronic. Mitte der 90er Jahre stiess er vom Apple-Grauimporteur Macsource dann zur Softwarefirma ERC, die Lösungen für Treuhänder und Anwälte entwickelte und wo auch sein bereits angesprochenes Verkaufstalent erstmals gefragt war. Von dort führte sein Weg über den Mercury-Interacitve-Distributor Alphacon zur späteren Schweizer Niederlassung des US-Softwarehauses. Knapp sieben Jahre und bis zur HP-Übernahme war Sturzenegger danach als Sales Manager für den Verkauf der Mercury-Lösungen in der Schweiz zuständig.

Zuhause ist es am schönsten

Ins Ausland hat es Sturzenegger beruflich derweil noch nie verschlagen. Das hat einen einfachen Grund. «Spätestens nach drei Wochen im Urlaub oder auf Geschäftsreise zieht es mich jeweils wieder in die Schweiz», erklärt er, denn daheim sei es einfach am schönsten. Zuhause ist er mit seiner Frau, die er dieses Jahr geheiratet hat, in der 1300-Seelen-Gemeinde Boppelsen, am Südhang der Lägern im Kanton Zürich. Hier geniesst er vor allem die Ruhe, aber auch, dass es für ihn als Auto- und Motorradliebhaber genügend Parkmöglichkeiten gibt, im Gegensatz zur Stadt Zürich. Kaum gesagt, schweift sein Blick ein zweites Mal aus dem Fenster, zuerst Richtung Parkhaus und dann gen Himmel. Es regnet immer noch. Wenig später sitzt der 46-Jährige in seinem Porsche Cayenne und kämpft sich durch den dichten Abendverkehr.

Mark Sturzenegger

Mark Sturzenegger (46) ist im Zürcher Vorort Urdorf aufgewachsen und hat dort die Primar- und Sekundarschule besucht. Danach folgte eine vierjährige Lehre als Fernmelde-, Elektro- und Apparatemonteur (FEAM), zuerst in der Schweizerischen Wagons- und Aufzügefabrik in Schlieren (SWS) und nach deren Schliessung bei der Firma Gretag in Regensdorf, in der unter anderem Chiffriermaschinen gebaut wurden. In dieser Abteilung verbrachte er die Hauptzeit seiner Ausbildung und hatte so seinen ersten Kontakt mit der IT. Nach der Lehre zog es ihn zur Firma Satronic, die Zubehör für Gas- und Ölbrenner herstellte. Neben der Hardware-Entwicklung kam Sturzenegger hier wieder mit der IT und erstmals auch mit Software in Kontakt. «Es ging damals bereits stark in Richtung Software-gesteuerte Anlagen», erinnert er sich. Von Satronic hat er Anfang der 90er Jahre in den technischen Dienst der Firma Macsource gewechselt, einem Grauimporteur von Apple-Produkten, und ist der IT-Branche seither treu geblieben. (mv)


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